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People attend a demonstration march to protest against right-wing extremism and for the protection of democracy in Berlin, Germany February 3, 2024. REUTERS/Liesa Johannssen

© REUTERS/LIESA JOHANNSSEN

Liveblog zur Demo in Berlin: 150.000 Menschen protestierten am Bundestag gegen Rechtsextremismus

An diesem Samstag demonstrierten bundesweit Hunderttausende gegen rechts. Auch in Berlin hatte ein Bündnis aus vielen Organisationen zum Protest aufgerufen. Der Newsblog.

Von Tagesspiegel- Autor:innen

Stand:

Für Samstag hatte ein Bündnis aus Initiativen und Organisationen am Reichstagsgebäude zu einer Demonstration und einer Menschenkette gegen Rechtsextremismus und die AfD aufgerufen. Angemeldet waren 100.000 Demonstranten, gekommen sind nach Einschätzungen der Polizei 150.000. Das Demo-Motto lautete „Wir sind die Brandmauer: Bündnis gegen Rechts“.

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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje
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Miriam Rathje
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EKD-Kirchenfunktionärin: „Jesus würde kotzen!“

Die deutsche Kirchenfunktionärin und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, demonstrierte heute ebenfalls in Berlin. Bei ihrem Redebeitrag wurde sie deutlich: „Menschenfeindlichkeit hat bei uns keinen Platz. Jesus würde kotzen!“
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Claudia Liebram
Author Claudia Liebram

Demo-Besuch gegen das Gefühl der Machtlosigkeit


Erschreckt von den Ergebnissen der Correctiv-Recherche zeigte sich die Berlinerin Claudia Kirchert, die mit ihrer Tochter vor das Reichstagsgebäude gekommen war. Die 49-Jährige sprach davon, mit der Teilnahme in der großen Gruppe etwas gegen das Gefühl der Machtlosigkeit zu tun. „Ich wäre vor einem Jahr möglicherweise noch nicht zu so einer großen Demo gegangen.“ Die Hoffnung jetzt: Der AfD und Rechtspopulisten signalisieren, dass es ein Gegengewicht gibt. (dpa)
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Claudia Liebram
Author Claudia Liebram

"Hier müssen sich Anhänger der CDU genauso wohlfühlen wie die von der Linkspartei"


"Ich bin stolz auf die Demokratiebewegung, aber ich mache mir auch Sorgen", sagte Hakan Demir, Bundestagsabgeordneter der SPD, dem Tagesspiegel. "Diese Bewegung muss ein Ort für alle bleiben." Anhänger der CDU müssten sich genauso wohlfühlen wie die von der Linkspartei. "Nur ein breites Bündnis ist wirklich stark gegen Rechtsextremismus."
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

"Revolverheld" performt vor dem Bundestag

Auf der Kundgebung spielte die deutsche Rock-Band "Revolverheld" zwischen den Redebeiträgen ihren Song "Sperrig". Auch der Song "So kaputt" wurde performt. Zum Abschluss ihres Auftritts spielte "Revolverheld" ein abgewandeltes Cover des 2010 erschienenen Songs "Alors On Danse" von "Stromae"

Noch vor wenigen Stunden stand die Band in Dresden bei einer Veranstaltung von "Wir sind die Brandmauer Dresden".
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Ken Münster

Palästina-Flagge bei Demo verboten – auch Redner thematisieren Nahostkonflikt

Bei der Großkundgebung gegen rechts am Samstagnachmittag in Berlin wurde das Zeigen der palästinensischen Flagge von der Polizei verboten. Das bestätigte Sprecherin Anja Dierschke auf Anfrage. „Aufgrund von vielen Aufrufen pro-palästinensicher Gruppen in den sozialen Medien, an der Kundgebung teilzunehmen, hat sich die Versammlungsbehörde für die Beschränkung entschieden“, erläuterte Dierschke.

Es habe nach Auffassung der Polizei das Risiko bestanden, dass es zu Aufrufen zur Vernichtung Israels sowie zum Zeigen von Kennzeichen verbotener Organisationen kommt. Ähnliches war in Berlin nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober wiederholt auf pro-palästinensischen Kundgebungen vorgefallen.

Die Organisatoren teilten im Vorfeld auf X mit, dass sie das Verbot „überrascht“ habe und sie die inhaltliche Begründung für falsch hielten. Man wolle dagegen rechtlich vorgehen. Laut Polizeisprecherin Dierschke lagen bis zum Start der Kundgebung jedoch keine Informationen darüber vor, dass Einspruch beim Verwaltungsgericht eingelegt wurde.

Eine Sprecherin des Bündnisses „Hand in Hand“ teilte mit, dass das Verbot erst am Freitagnachmittag per Mail kommuniziert worden sei. Es habe im Anschluss keine Möglichkeit gegeben, mit der Versammlungsbehörde zu sprechen. Das Bündnis hatte der Polizei demnach mitgeteilt, etwaige Bedenken selber im Austausch mit den betroffenen Gruppen zu klären.

Auch auf der Kundgebung wurde der Nahostkonflikt in Reden thematisiert. Eine Sprecherin der Initiative „Palestinians and Jews for Peace“ sagte in einem vorab aufgenommenen Beitrag, man befinde sich im fünften Kriegsmonat zwischen einer faschistischen Regierung und einer Terrororganisation. 

„Die Sicherheit von Israelis stützt sich auf die Freiheit der Palästinenser, und die Freiheit der Palästinenser auf die Sicherheit von Israelis“, hieß es in dem Beitrag weiter.
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Moritz Matzner

Zum ersten Mal mit Kindern dabei

Etwas außerhalb der Menschenmenge sind viele Familien mit kleinen Kindern zu sehen. Pascal und Lisa sind zum ersten Mal mit ihren Kindern bei einer Demo. Die beiden, drei und vier Jahre alt, haben einen bunten Gehörschutz auf den Ohren und selbstgemalte Bilder in den Händen. „Wir fühlen uns hier sicher, das ist uns wichtig. Es fühlt sich eher ein bisschen wie ein Konzert an“, sagt Lisa. 

Nicht nur das Sicherheitsbedürfnis habe aber eine Rolle gespielt. „Man muss das schon kritisch hinterfragen, wie man Kinder in politische Kontexte bringt“, sagt Lisa. Die 30-jährige Mutter ist Theaterregisseurin. „Wir hatten das Gefühl, dass die Demo auf so einem breiten demokratischen Fundament steht, dass es ok ist. Hier geht es ja im Grunde einfach um die Grundlage unserer Republik“.

Wie sie die Demo finden? „Ok“, sagt Paul und reibt sich die Augen. „Wir sind jetzt auch auf dem Heimweg, den beiden wird es langsam etwas viel“, fügt Lisa hinzu.
Bild: Moritz Valentin Matzner
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Moritz Matzner

Aktion mit Schildern: „Keine Koalition mit dem Faschismus“

Nach einigem Hin und Her hat das Aufstellen geklappt. Auf 30 Pappschildern ist zu lesen: „Keine Koalition mit dem Faschismus“. Eine Person läuft von Schild zu Schild und stellt sicher, dass die Kartons auf der richtigen Höhe stehen. Die Gruppe nennt sich „Hack“ und bestehe aus 30 bis 60 Personen, sagt eine Sprecherin. „Wir sind ein looser Zusammenschluss von Kulturarbeiter:innen und verstehen uns als ein zusätzliches Angebot zu existierenden Konzepten gegen Rechts“.

Heute seien zehn Personen der Gruppe dagewesen. Die restlichen 20 Schilder wurden von Passant:innen hochgehalten. „Die Resonanz ist super gewesen“, sagt die Sprecherin. „Wir wollen bewusst auf gewaltvolle Sprache und politische Symbole verzichten und eine breite Masse erreichen“, fügt sie hinzu. Dann geht das Laufen wieder von vorne los. Auch auf der Rückseite der Kartons sind auch Buchstaben, schwarz auf weiß ist dort zu lesen: „Nie wieder ist heute gestern morgen“. Dann werden die Schilder wieder eingesammelt. Es gibt eine kleine Strategiebesprechung, dann geht die Gruppe auf Suche nach einem neuen Ort. 
Bild: Moritz Valentin Matzner
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