
© dpa/Britta Pedersen
Newsblog zur Weltkriegsbombe: S-Bahnen fahren nach geglückter Bombenentschärfung wieder planmäßig
Zünder kontrolliert gesprengt: Spezialisten haben eine Weltkriegsbombe mitten in Berlin unschädlich gemacht. Der Tag zum Nachlesen.
Stand:
- Bei Bauarbeiten an der Heidestraße in Mitte ist eine 500 Kilo schwere Weltkriegsbombe gefunden worden. Sie wurde an diesem Freitag sicher entschärft.
- Der Bereich rund um den Fundort der Bombe wurde am Freitagmorgen weiträumig gesperrt, gegen halb zwei Uhr wurde der Sperrkreis wieder geöffnet.
- Tausende Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren.
- Am Freitagnachmittag fahren die S-Bahnen bereits wieder nach Plan, der Regional- und Fernverkehr soll spätestens Samstagfrüh planmäßig verkehren.
Danke und Adieu!
Ein spannender Tag geht für uns und vielleicht auch für Sie zu Ende. Die Weltkriegsbombe am Berliner Hauptbahnhof wurde sicher entschärft, die betroffenen Anwohner können in ihre Wohnungen zurück. Der Nahverkehr läuft bereits wieder planmäßig, im Regional- und Fernverkehr dagegen kann das noch ein bisschen dauern.
Die Tagesspiegel-Redaktion verabschiedet sich für heute – wir wünschen Ihnen einen schönen Abend und, sollten Sie heute noch reisen, eine störungsfreie Fahrt.
Der Verkehr normalisiert sich
Viele Hilfsorganisationen beteiligt
Abtransport zum Sprengplatz im Grunewald ...
Daumen hoch von Peter Altmaier
Shoppen mit Knalleffekt
Die Anwohner dürfen jetzt wieder in ihre Wohnungen, auf der Heidestraße herrscht wieder Verkehr. „Ich bin froh, dass das jetzt vorbei ist“, sagt eine ältere Dame an der Heidestraße mit Einkaufstaschen in den Händen . Sie habe die Zeit genutzt, um Besorgungen in der Stadt zu machen. „Den Knall habe ich gehört, da hab ich mich langsam auf den Rückweg gemacht.“
Reguläre Züge? "Das dauert noch!"
Zwar sind alle Sperrungen aufgehoben und vielerorts rollt es wieder, aber nach Plan fahren die Züge der Deutschen Bahn noch nicht wieder, sagt Bahnsprecher Holger Auferkamp. "Wir sind ja wie ein Uhrwerk, da muss eins ins andere greifen." So müssten zuerst die S-Bahnen wieder regulär fahren, dann die Regionalzüge und dann erst der Fernverkehr. Und in welchem Zeitplan? "Das dauert!", sagt Auferkamp. "Das muss man leider so sagen. Alles andere wäre nicht richtig."Nicht alles lief nach Plan
Zumindest nicht bei der Bahn: Wie sie wegen der Bombenentschärfung trotz gegenteiliger Ankündigungen nicht von Spandau nach Hamburg kam, berichtet uns eine betroffene Anwältin:"Der ICE 806 Berlin-Hamburg sollte um 08:49 ab Spandau fahren. Am Vorabend gegen 22:00 Uhr habe ich extra nachgeguckt, wegen der Bombenwarnung. In allen Vorab-Medienberichten war zu lesen, dass in der Bombensperrzeit die ICE-Züge nach Hamburg weiter laufen, allerdings mit Zustiegen in Gesundbrunnen und Spandau und, logisch, nicht im Hauptbahnhof. Sicherheitshalber habe ich das auf der bahn.de-Seite überprüft: Der Zug war verzeichnet, keine Warnungen, keine Hinweise.
Am Gleis 3 in Spandau kommt aber morgens kein ICE, sondern nur eine unverständliche Mitteilung im Laufband der elektronischen Anzeige – es bleibt unklar, ob der Zug ausfällt oder 40 Minuten später kommt. Vor dem Info-Schalter unten eine lange Schlange. Extrapersonal für den Umgang mit der Ausnahmelage ist nicht in Sicht. Einer nach dem anderen wird am Schalter abgefertigt. Irgendwann bittet jemand von hinten, ob man nicht die Info in Sachen Hamburg mal kurz laut verkünden könne, die Schlangesteher hätten nämlich alle das gleiche Problem. Nichts zu machen: Es wird weiter einer nach dem anderen abgefertigt.
Den weiteren Verlauf habe ich nicht mehr verfolgt, sondern meinen Gerichtstermin lieber gleich verlegen lassen und mich auf den Rückweg in meine Kanzlei gemacht."
Kurios: Laut System fuhr der Zug - den Umständen entsprechend - regulär, sagt Bahnsprecher Holger Auferkamp. Aber an einem Tag wie heute ist ja alles möglich: "Wenn das tatsächlich so abgelaufen ist, dann tut mir das aufrichtig leid. Das ist nicht unser Anspruch."


Viel los am Gesundbrunnen
Tiergartentunnel ist wieder frei
Zurück nach Hause
Auch die Menschen, die nicht aus eigener Kraft den Sperrkreis verlassen konnten und auf die Hilfe von Feuerwehr, Maltesern und Co. angewiesen waren, werden nun in ihre Häuser zurückgebracht.Ein lauter Knall: Youtube-Video von der Entschärfung
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