
© Doris Spiekermann-Klaas
Blog Wahlforum im Tagesspiegel: Sebastian Czaja: Politik sollte keine Großprojekte managen
Der FDP-Spitzenkandidat kritisiert den BER und lobt Tegel, sagt, was die FDP in Berlin falsch gemacht hat, und fordert mehr Zentralisierung in der Stadt. Der Blog zur Diskussion mit Sebastian Czaja.
Stand:
Sebastian Czaja will zurück ins Abgeordnetenhaus. Der Generalsekretär der Berliner Liberalen hat ein besonderes Lieblingsthema: der Flughafen Tegel soll offenbleiben. Darüber und über andere Fragen auch aus dem Publikum diskutierten mit ihm am Mittwochabend die Tagesspiegel-Redakteure Uli Zawatka-Gerlach und Werner van Bebber. Lesen Sie hier die Debatte nach oder schauen Sie sich das Video auf Facebook an.
Das war der Kandidatencheck
"Das kommt darauf an, wie stark wir sind"
Und wie will er das alles durchsetzen, wenn die FDP am 18. September über die fünf Prozent kommt?, will ein Zuschauer wissen. "Das kommt darauf an, wie stark wir sind", sagt Czaja.
Damit hat Sebastian Czaja ein wahres Schlusswort gesprochen.
Ferienwohnungen sind schon ok
Lernen vom BER
Was das Reizthema BER betrifft, meint er, man kann "eigenlich nur Lernen". Vor allem das Eine: "Politik soll keine Großprojekte mehr managen dürfen. Die kann das nicht."
Applaus.Was würde ein FDP-Schulsenator machen?
Um die Bildungsmisere zu lösen sagt Czaja, müsse vor allem zu Beginn der Bildungskarriere investiert werden, also in den Kitas und in den Grundschulen. Die Grundlagen wie Lesen und Rechnen in der Grundschule zu stärken, sei der Ansatz der FDP. Die Grundschulen sollten zudem ein eigenes Budget bekommen, um "mit 15.000 Euro" auf die Herausforderungen des Schulalltags zu reagieren.
Zudem wolle man die Lehrerausstattung erhöhen. Außerdem müsste der Arbeitsplatz der Lehrer sehr viel attraktiver werden. Und auch hier - vor allem im Klassenzimmer - sei Digitalisierung ein Schwerpunktthema für die Liberalen. Außerdem will Czaja die Einschulungsbezirke abschaffen lassen - freie Grundschulwahl für alle.
Czaja soll mal wieder zur Schule gehen
Eine Lehrerin aus Hellersdorf lädt Czaja zu ihrer Grundschule ein. Sie ärgert sich sehr über ein FDP-Wahlplakat auf dem es heißt: "Du hast Angst am Kotti? Dann komm mal an eine Grundschule in Hellersdorf".
"Wir wollten einen Gesprächsanlass schaffen", sagt Czaja dazu. Nun ja, das hat er heute Abend jedenfalls geschafft. Manchmal müsse man mit grenzüberschreitenden Mitteln arbeiten, um wahrgenommen zu werden, rechtfertigt er die Provokation. Die Probleme an den Grundschulen seien wirklich groß, dabei bleibt er. Und fordert genau so große Aufmerksamkeit für die Berliner Schulen wie die polizeilichen Brennpunkte. Die Lehrerin schaut nachdenklich.Für Zentralisierung in Berlin und den Bezirken
Mehr Flexibilität bei Ladenöffnungszeiten

Wie gegen die Kriminalität am Kotti vorgehen?
Austausch über Social Media
Die FDP will den "Mir-reichts-jetzt"-Wähler
Jetzt stellen die Zuschauer Fragen. Welche Zielgruppe hat die FDP eigentlich? Czaja will sich da nicht festlegen. Nach seiner Definition könnte man sagen: Im Prinzip alle Berliner, die keine Lust mehr auf den Senat haben.
Freie Fahrt für "Olli"
Digitalisierung für Verkehrslenkung Berlin
Wie bekommt Berlin mehr Wohnraum
Wie kriegt man in Berlin bezahlbaren Wohnraum? Nicht durch die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, sagt Sebastian Czaja. Da sollte der private wie der staatliche Anbieter "am Anfang" die gleichen Möglichkeiten hätten. Bisher seien einfach die Kosten für Baugrund zu groß,das Genehmigungsverfahren zu lang und die Auflagen zu hoch. Das zu ändern sowie ein Baulückenkataster wären seiner Ansicht nach sinnvoll. Und verspricht Wohnraum für 10,50 Euro.
Alles privatisieren? Stimmt doch gar nicht
Verkehrspolitik à la Liberale und Rechtsstaatspolitik
Verkehrsmanagement ist ein wesentliches Merkmal der FDP in Berlin - findet der Spitzenkandidat. Die Verkehrspolitik heißt in dem Fall aber vor allem Autoverkehrspolitik, das wird an den Beispielen von der intelligenten Ampelschaltung und dem freien Verkehrsfluss deutlich. Fahrräder und öffentlicher Nahverkehr spielen darin (zumindest heute Abend) keine Rolle.
Rechtsstaatspolitik ein weiteres Merkmal: Rechtsschutz und Schutz des Eigentums, wird er genauert. Und wieder wird ein wenig gegen die Fahrradfreunde gestänkert: Man müsse schon dafür sorgen, dass das Fahrrad am Morgen noch dort steht, wo man es am Abend abgestellt hat, wenn man schon mehr Bürger aufs Fahrrad bringen wolle.
Ex-CDU-Mitglied
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