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Antonio Rüdiger bei der Weltmeisterschaft in Katar, im Spiel Deutschland gegen Costa Rica

© picture alliance/dpa/Christian Charisius

Mann ohne Döner: Fußballer Antonio Rüdiger vermisst Berlin-Neukölln

Sollte je der Titel „Deutscher Döner-Botschafter“ vergeben werden – Antonio Rüdiger ist ein heißer Kandidat. In einem Porträt des Fernsehsenders Sky schwärmt der Sportler von seinem Heimatbezirk.

Nationalspieler und Real Madrid Innenverteidiger Antonio Rüdiger ist ein waschechter Neuköllner, nicht nur hinsichtlich seiner Herkunft und seiner frühen fußballerischen Prägungen, sondern auch, was seine kulinarischen Vorlieben betrifft. Das erzählt er in einem Homestory-Format des Bezahlsenders „Sky“, das „Meine Geschichte“ heißt und die persönliche Geschichte unterschiedlicher Fußball-Promis dokumentiert. 

Im Laufe seiner Karriere hat Rüdiger demnach schon in vielen Städten gelebt, Rom, London, Madrid, alles schön und gut – was ihm aber überall gefehlt habe, ist ein ganz bestimmtes, Berliner Gericht: „Wenn ich in eine Stadt gehe, ist mir Döner wichtig. Und Neukölln ist einfach der Ort für Döner“, sagte der Fußballstar. Auch sonst scheint er nur positive Erinnerungen an den Berliner Bezirk zu haben: „Wenn ich an Neukölln denke, denke ich an meine Kindheit. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich gerne wieder dort aufwachsen wollen – ich habe wunderschöne Erinnerungen an diese Zeit“.

Seine fußballerische Kindheit und Jugend verbrachte Rüdiger bei den Neuköllner Fußballclubs VfB Sperber Neukölln, Tasmania Gropiusstadt und bei den Neuköllner Sportfreunden 1907. Da er auch „privat“ nicht vom Ball lassen konnte, sammelte er selbst abseits der Clubs viele seiner prägenden Kindheitserinnerungen auf dem Bolzplatz.

Selbst fußballfeindlich eingestellten Hauptstädtern werden die Berliner „Fußballfelder“ ein Begriff sein, die mit ihren hohen Zäunen, zwischen Straßen und Häusern gequetscht, vom Volksmund auch „Käfige“ genannt werden. Auch an die erinnert sich Rüdiger nostalgisch: „In den Käfigen von Berlin gewinnt der Stärkere – so einfach ist das. Man lernt, sich durchzusetzen, egal wie alt der Gegner ist. In den Käfigen zählt es nicht, wie alt du bist – es zählt nur, ob du gut bist oder nicht“.

Antonio Rüdiger wurde 1993 in Berlin geboren und begann seine professionelle Karriere, nach den unterschiedlichen Stationen in Neukölln, bei der Jugendabteilung von Borussia Dortmund, bevor er 2011 zum VfB Stuttgart wechselte. 2017 unterschrieb er einen Vertrag beim AS Rom, ging 2018 zum FC Chelsea. Mit dem Champions-League-Titel 2021 erlebte er dort seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt.

Die Anfrage von Real, im Jahr 2022, nahm er trotzdem ohne Zögern an: „Ich wollte dahin, da gab es nichts zu überlegen. Entweder bleibe ich bei Chelsea oder gehe zu Real. Nur diese zwei Optionen gab es für mich in meinem Kopf“, erzählt der „Rechtsfuß“ dem Sender Sky.

Außer für seine sportliche Leistung ist Rüdiger für soziales Engagement bekannt. Er setzt sich gegen Rassismus und Diskriminierung ein und engagiert sich für unterschiedliche Wohltätigkeitsorganisationen. Seit Januar 2022 ist der Berliner außerdem offizieller Fußballbotschafter von Sierra Leone – dem Geburtsland seiner Mutter – und somit im Besitz eines sierra-leonischen Diplomatenpasses. 

Der Titel „Deutscher Döner-Botschafter“ muss wohl erst erfunden werden. Wenn es so weit ist, wird Antonio Rüdiger mit Sicherheit ganz oben auf der Liste der Anwärter stehen. (tlh)

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