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In der vergangenen Woche sprayten Unbekannte ein rotes Hakenkreuz und SS-Runen in den Hauseingang neben der Bäckerei "Damaskus" in der Sonnenallee. 

© privat

Mindestens der vierte Vorfall in sieben Tagen: Erneut Hakenkreuz-Schmierereien an Neuköllner Sonnenallee

Innerhalb einer Woche sind rund um die Sonnenallee in Berlin-Neukölln an mindestens vier Hauseingängen und Fassaden Neonazi-Symbole aufgetaucht.

Unbekannte haben in den vergangenen Tagen mehrere NS-Symbole an Fassaden und Hauseingänge in Neukölln geschmiert. In der Nacht zu Dienstag entdeckte ein Zeuge im Innenhof eines Wohnhauses in der Sonnenallee zwischen Schönstedt- und Fuldastraße eine brennende Mülltonne, die er selbst löschen konnte.

Anschließend entdeckte er im Hausflur an der Decke ein Hakenkreuz. Das ist mindestens der vierte entsprechende Vorfall in der direkten Nachbarschaft in den vergangenen sieben Tagen.

Allerdings unterscheidet sich der Vorfall am Dienstag durch ein Detail: Wie die Polizei auf Nachfrage erklärt, wurde in diesem Fall - im Gegensatz zu den Vorfällen der vergangenen Woche und auch ähnlichen Schmierereien in der Vergangenheit - keine rote Farbe verwendet.

In der Nacht zu vergangenem Mittwoch wurde, wie berichtet, ein Hauseingang in der Sonnenallee mit einem Hakenkreuz und SS-Runen in roter Farbe besprayt. Im selben Haus befindet sich die syrische Bäckerei „Damaskus“, die bereits mehrfach Ziel mutmaßlich rechtsextremer Anschläge wurde.

In derselben Nacht sprayten ein oder mehrere unbekannte Täter auch ein Hakenkreuz an eine Hauswand in der Elbe-/Ecke Laubestraße. Alarmierte Polizeikräfte machten es unkenntlich.

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Am Donnerstagmorgen dokumentierten Anwohner ein weiteres großes Hakenkreuz am Rathaus Neukölln in der Karl-Marx-Straße. Unklar war, ob dieses erst in der Nacht zu Donnerstag oder bereits zuvor gesprayt worden war. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in allen Fällen und prüft einen Zusammenhang – auch zu früheren Fällen.

In Neukölln kommt es immer wieder zu mutmaßlich rechtsextremen Übergriffen, Angriffen und Brandanschlägen. 72 Vorfälle werden einem Tatkomplex zugerechnet, in dem aktuell eine von Innensenator Andreas Geisel (SPD) eingesetzte Expertenkommission die Ermittlungen neu aufrollt.

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