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Gut abgeschirmt. Der Kontrollturm des Flughafens Berlin-Brandenburg.

© imago/Emmanuele Contini

Mit „99 Luftballons“: Klimaaktivistinnen am Berliner Flughafen BER festgenommen

Störung mit Ankündigung: Mit orangefarbenen Luftballons haben sich Aktivistinnen am Freitag dem Flughafen BER genähert. Die Polizei schritt sofort ein.

Zwei Klimaaktivistinnen der Gruppe "Aufstand der letzten Generation" sind am Freitagmorgen am Rande des Hauptstadtflughafens BER festgenommen worden, um eine Störung des Flugbetriebs zu verhindern. Das teilte die brandenburgische Polizeidirektion Süd in Cottbus dem Tagesspiegel mit.

Demnach wurden sie um 7.24 Uhr mit Ballons in der Hand entdeckt und angesprochen und um 7.45 Uhr vorläufig in Gewahrsam genommen.

Nach Angaben der Gruppe wollten die Aktivistinnen eine "Friedensbotschaft" mit "99 Luftballons" in Orange senden - das ist sowohl die Farbe der Klimaaktivisten als auch der Proteste der sogenannten "Orangenen Revolution" im Jahr 2004 in der Ukraine.

Die Festnahme habe es gegeben, als man in den "Sicherheitsbereich" getreten sei, twitterte die Gruppe. Die Polizei bestätigte das nicht - vielmehr habe es sich um den sogenannten "Spotter-Point" bei Selchow gehandelt, einen Aussichtspunkt vor dem Zaun des Flughafens.

Nach Darstellung der Aktivisten seien keine Flugpassagiere gefährdet worden. Zu einer möglichen Beeinträchtigung des Flugbetriebs machte die Polizei keine Angaben. Die Informationen zu Abflügen und Ankünften auf der Flughafenwebsite ließen am Morgen jedoch keine Unregelmäßigkeiten erkennen. Auch die Bundespolizei war nach Angaben eines Sprechers nicht direkt involviert, weil die Aktion nicht auf dem Gelände stattfand, sondern "außerhalb des Flughafens vorbereitet" worden sei.

Ballonprotest auch in Frankfurt am Main und in München

Die Aktivisten gaben ihren Protest als Aktion "gegen fossile Kriege und für Bürgermitbestimmung" aus. Nach Angaben der Gruppe gab es am Morgen ähnliche Aktionen auch "vor den Toren" der Flughäfen Frankfurt am Main und München.

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Vom Flughafen in München twitterte die Gruppe ein Video mit den Ballons, auf dem eine Kontrolle durch die Polizei zu sehen ist.

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Eine Aktivistin hatte die Aktionen an den drei Flughäfen am Mittwochabend im Bayerischen Rundfunk für diesen Freitag angekündigt. Man werde mit Ballonen in die Sicherheitsräume gehen und "dafür sorgen, dass der Flugverkehr gestoppt werden muss".

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Dabei werde man rechtzeitig mit dem Tower kommunizieren, damit es zu keiner Gefährdung komme. "Wir möchten keine Menschen gefährden", sagte die Aktivistin. "Wir sind fest entschlossen, weiter friedlich zu bleiben."

Zuvor gab es schon allgemeine Ankündigungen, Häfen und Flughäfen blockieren zu wollen. Die Bundespolizei und die brandenburgische Polizei hatten sich dementsprechend auf Protestaktionen am BER vorbereitet.

Am Mittwochmorgen hatten sich bereits Aktivisten auf einer Zufahrtsstraße zum BER festgeklebt. Der Verkehr konnte jedoch an der Blockade vorbeigeleitet werden, sodass es nach Polizeiangaben kaum Beeinträchtigungen gab.

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