zum Hauptinhalt
Ein ausgebranntes Auto und weitere zum Teil beschädigte Fahrzeuge stehen an einem Straßenrand. Bei der Explosion eines Sprengsatzes in oder an einem Auto in Berlin-Schöneberg ist ein 22-jähriger Mann schwer verletzt worden.

© dpa/Fabian Sommer

Update

„Es gab einen mörderischen Knall“: Auto explodiert bei mutmaßlichem Anschlag direkt vor 22-Jährigem – Anwohner berichten

Mitten in der Nacht erschüttert eine Explosion die Ebersstraße in Berlin-Schöneberg. Ein 22-Jähriger wird verletzt. Die Polizei ermittelt wegen eines Mordversuchs.

Von

Stand:

Mit einer heftigen Explosion ist ein parkendes Auto in Schöneberg in die Luft gesprengt worden. Ein junger Mann im Alter von 22 Jahren wurde dabei in der Nacht zu Freitag gegen 1.30 Uhr schwer verletzt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Weil er nicht in dem Auto, das am Straßenrand geparkt war, saß und auch nicht direkt daneben stand, überlebte er die Detonation und wurde in ein Krankenhaus gebracht. 

Die Polizei geht von einem gezielten Angriff aus. Wegen des Verdachts des Mordversuchs ermittelt eine Mordkommission des Landeskriminalamtes. Unklar blieb zunächst, ob der Sprengsatz im Auto lag oder darunter oder außen befestigt war.

Die Ebersstraße ist weiträumig abgesperrt. Die Explosion fand unweit der Teltow-Grundschule statt.

© Paul Klopp

Der Tatort auf der Höhe der Ebersstraße 7 liegt zwischen dem S-Bahnhof Schöneberg und dem S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Teltow-Grundschule und der Euref-Campus.

Die Explosion in der Ebersstraße war so heftig, dass Zeugen sie noch bis zum Nollendorfplatz hörten. Ein Bewohner der Leberstraße, mehr als hundert Meter entfernt, schrieb nachts: „Solch einen lauten Knall habe ich noch nie in meinem Leben gehört. Die Erde hat gebebt.“

Der Tatort war am Freitag weiträumig abgesperrt. Neben zahlreichen Einsatzkräften war auch die Spurensicherung vor Ort und sammelte mehrere Fahrzeugteile in blauen Säcken. Die Beamten markierten jeden Gegenstand, der von dem BMW stammen könnte.

Über die ganze Straße markiert die Polizei jeden Gegenstand, der von dem BMW stammen könnte.

© Paul Klopp

Die Autoteile lagen über mehrere Meter verstreut auf der Straße. So auch die Windschutzscheibe des explodierten BMW. Sie wurde wohl durch die Wucht der Explosion durch die Luft geschleudert und lag circa 20 Meter vom Auto entfernt. Anwohner und Passanten blieben immer wieder am rot-weißen Flatterband stehen, um einen Blick auf den Tatort zu werfen.

„Die Straße war hell erleuchtet. Ich wollte gerade einschlafen“, berichtet ein Anwohner. Er habe das brennende Auto aus dem Fenster gesehen. Es habe mehrmals gepufft.

Die Spurensicherung rückte am Tatort an.

© dpa/Fabian Sommer

Auch Marco B. und seine Frau leben nah am Tatort. Beide lagen im Bett, doch „mit einem Mal gab es einen mörderischen Knall. Die Fenster wackelten, das Haus wackelte“, erzählt B. Anschließend sei er aufgesprungen und ans Fenster getreten. Schnell sei ihm klar gewesen: Die Explosion ereignete sich hinter dem Park am Gasometer. Kurz darauf seien auch schon überall schwarze Rauchwolken aufgestiegen. Der Vorfall sei sehr gruselig und angsteinflößend gewesen.

Auch Anwohnerin Alena Fiodarava wurde durch die Explosion geweckt: „Es hat geknallt, davon bin ich aufgewacht.“ Sie habe erst gedacht, dass Jugendliche im Park für die Geräusche verantwortlich seien. „Da knallt es immer mal wieder. Aber dann habe ich aus dem Fenster geschaut und das brennende Auto gesehen“, sagt Fiodarava. Ihr eigenes Auto sei ebenfalls durch die Explosion beschädigt worden. Die Windschutzscheibe des BMW habe das Heck ihres Fahrzeugs getroffen, das sie in etwa 20 Metern Entfernung geparkt hatte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })