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Diese Lichtfigur symbolisiert Giuseppe Marcone, der 2011 am Kaiserdamm auf der Flucht vor Schlägern durch einen Autounfall starb.

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Mit Lichtkunst gegen Gewalt

Am Lietzensee hat die Giuseppe-Marcone-Stiftung das Kunstprojekt „Lichter des Respekts“ gestartet: Rund 200 leuchtende Objekte setzen vier Wochen lang ein Zeichen gegen Gewalttaten.

Am Rande des Charlottenburger Lietzenseeparks dürften sich viele Passanten jetzt über die ungewöhnliche Beleuchtung wundern: Scheinbar schwebende Laternen und Lampions in vielerlei Formen sind mit Friedenssymbolen, Herzen und Slogans gegen Brutalität bemalt. Mit Drahtseilen wurden sie an und zwischen die Bäume gehängt.

Es war der Start für das vierwöchige Kunstprojekt „Lichter des Respekts“ auf dem Erwin-Barth-Platz zwischen Lietzensee und Kaiserdamm.

Am Lietzensee leuchten jetzt unter anderem Friedenszeichen.

© Cay Dobberke

Hinter der Aktion steht die Giuseppe-Marcone-Stiftung, die „Menschen zum Innehalten und Nachdenken anregen“ möchte. Der 23-jährige Giuseppe Marcone war im September 2011 gestorben, als er vor zwei Schlägern aus dem U-Bahnhof Kaiserdamm flüchtete und ihn ein Auto überfuhr. Die Angreifer wurden später zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Marcones Mutter Vaja und sein Bruder Velin gründeten die Stiftung, um immer wieder Zeichen gegen Gewalt im öffentlichen Nahverkehr und auf den Straßen Berlins zu setzen. Auf dem Mittelstreifen des Kaiserdamms gibt es seit dem vorigen Juni ein Mahnmal.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben die ungewöhnlichen Objekte gestaltet.

© Cay Dobberke

Die Lichtergalerie am Lietzensee haben die Künstler Sofia Camargo und Thomas E. J. Klasen entwickelt. Beteiligt waren Kinder, Jugendliche, erwachsene Anwohner, Arbeitslosenprojekte sowie Freunde und Bekannte der Familie Marcone. Insgesamt entstanden etwa 200 Objekte. Schirmherren sind die Sängerin Joy Denalane und ihr Ehemann, der Rapper und Hip-Hop-Musiker Max Herre.

Zur Eröffnung am Sonnabend kamen rund 200 Gäste, darunter Tina K., die Schwester des 2012 am Alexanderplatz zu Tode geprügelten Jonny K., und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD).

Für ihn zeigt das Projekt, „wie aus einer schrecklichen Gewalttat eine für uns alle vorbildliche Aktion gegen Gewalt und für gegenseitige Achtung und Zivilcourage werden kann“.

- Weitere Informationen unter www.giuseppe-marcone-stiftung.de

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