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Mit nur 35 Jahren: Er stellte den Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz – Polizist in Italien gestorben
Vor siebeneinhalb Jahren stellte Luca Scatà den Attentäter Anis Amri in der italienischen Gemeinde Sesto San Giovanni. Jetzt ist der Polizeibeamte einer schweren Krankheit erlegen.
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Im Alter von nur 35 Jahren ist der italienische Polizist Luca Scatà gestorben, der nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche 2016 den Attentäter gestellt hatte. Der Polizeibeamte erlag den Folgen einer Krebserkrankung, wie die Gemeinde Sesto San Giovanni mitteilte.
Der Attentäter soll 2016 mit dem Zug nach Italien gereist sein. In der Stadt nördlich von Mailand war Scatà am Tag vor Heiligabend zusammen mit einem anderen Polizisten auf Streife. Den beiden Beamten fiel ein verdächtiger Mann auf, der bei der Ausweiskontrolle seine Pistole zog und Scatà und seinen Kollegen Christian Movio beschimpfte („Bastarde“).
Im folgenden Schusswechsel wurde Movio an der Schulter verletzt, Amri erschossen. Beide Beamte – Scatà war damals erst auf Probe im Dienst – wurden im Jahr darauf von Staatspräsident Sergio Mattarella für zivile Tapferkeit ausgezeichnet. In einer Erklärung ehrte jetzt auch Parlamentspräsident Ignazio La Russa den Verstorbenen als „Beispiel für uns alle“. Das Parlament, der italienische Staat und er persönlich drückten seiner Familie und der Polizei ihr Mitgefühl aus.
Bürgermeister Roberto Di Stefano lobte den verstorbenen Polizisten nochmals für seinen großen Mut. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft in der Provinz Mailand nannte ihn ein „Vorbild“, einen Polizisten, „den alle Bürger, nicht nur in Sesto San Giovanni, ehren sollten“. Die schwere Krankheit haben ihn nun „seiner jungen Ehefrau, seiner Familie und seinen Kollegen, die ihn kannten und schätzten“, genommen.
Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 war der Islamist Anis Amri mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 13 Menschen kamen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Nach Angaben der Terrororganisation Islamischer Staat handelte der Attentäter in deren Auftrag. (dpa/ade)
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