
© Elisabeth Binder
Mode mal anders – in der Berliner Gemäldegalerie: Junge Designer, alte Meister
Zum zehnjährigen Jubiläum zeigt die Mode-Plattform Berliner Salon während der Fashion Week die Werke von über 55 Nachwuchstalenten in der Gemäldegalerie.
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Das geht eben auch in Berlin: Ikonische Gemälde der Kunstgeschichte liefern den Hintergrund für die Werke junger Design-Talente. Seinen zehnten Geburtstag feiert die Modeplattform Berliner Salon zum Abschluss der Fashion Week am Montagnachmittag in der Gemäldegalerie.
Und nicht nur Rubens, Rembrandt, Cranach und Botticelli dürfen mitfeiern. Bis zum 23. Februar können auch die Berliner sich anschauen, was der Nachwuchs der Modebranche im Kontext mit den großen Meistern zu sagen hat.
Vergangenheit und Gegenwart haben sich viel zu erzählen.
Dagmar Hirschfelder, Direktorin der Gemädegalerie
Ausgedacht hat sich das Konzept Christiane Arp, die Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany (FCG). Bei der Direktorin der Gemäldegalerie, Dagmar Hirschfelder, stieß sie auf auf offene Ohren. „Vergangenheit und Gegenwart haben sich viel zu erzählen“, sagt sie beim Eröffnungsrundgang. Und das stimmt.

© Elisabeth Binder
Adriane Lila Flecke versteht ihre Entwürfe als Hommage an die alten Meister. Die Stoffe hat sie mit Acrylfarbe bemalt – und auf Reißverschlüsse bewusst verzichtet. Estelle Trasoglu fertigt ihre Kostüme aus alten Decken. Nachhaltigkeit, die Verbeugung vor uralter Handwerkskunst und die Besinnung auf bereits Vorhandenes, sind Werte, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen.
Zu den wenigen Arrivierten, die hier ihre neuen Kreationen zeigen, zählt Hutmacherin Fiona Bennet. Gleich hinter ihren neuen Kreationen kann man besichtigen, was die Modelle des niederländischen Porträtmalers Frans Hals auf dem Kopf trugen.
Es finden sich erstaunlich viele Berührungspunkte in dieser aufregenden Ausstellung. Schließlich gehe es sowohl in der Mode wie in der Malerei auch um Identität, Sexualität, Kreativität und Selbstdarstellung, gibt Museumschefin Dagmar Hirschfelder zu bedenken.
Farben spielen hier eine besondere Rolle, etwa wenn sich das traditionelle Madonnenblau in einem Cocktailkleid von Lennart Bohle widerspiegelt. Marlon Ferry arbeitet bei seinen überzeitlichen roten Abendkleidern mit Skulpturen aus dem 3D-Drucker.
Der Kontext der weltberühmten Bilder verleiht der hier gezeigten Mode eine gewisse Grandezza. Tintoretto, der Manierist aus Venedig, hätte vermutlich seine Freude gehabt an diesen Kontrasten. Sein Vater war schließlich Seidenfärber.
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