
© Jens Büttner/dpa
Mordkommission ermittelt: Drei Männer in Berlin angeschossen und verletzt – Tatverdächtiger auf freiem Fuß
Als Zeugen in Berlin-Reinickendorf mehrere Schüsse hören, rufen sie die Polizei. Die findet vor Ort drei verletzte Männer vor. Zuvor waren offenbar auch in Neukölln Schüsse gefallen.
Stand:
Die Berliner Polizei hat einen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen, der in Reinickendorf drei Männer angeschossen und verletzt haben soll. Zum Teil sollen die Männer am späten Sonntagabend auch Stichverletzungen erlitten haben. Lebensgefahr bestehe bei den Männern nicht, hieß es von der Polizei.
Wie die Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag mitteilten, hatten Zeugen gegen 23.20 Uhr Schüsse in der Scharnweberstraße gehört und die Beamten verständigt. Polizisten fanden die Verletzten und holten Sanitäter zur Unterstützung. Die drei Männer seien ins Krankenhaus gekommen.
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Bei den Verletzten handelt es sich den Angaben zufolge um Männer im Alter von 30, 37 und 42 Jahren. Tatverdächtig ist ein 35-Jähriger, den die Polizeikräfte ebenfalls am Tatort fanden. Er wurde der 8. Mordkommission überstellt, die die Ermittlungen aufgenommen hat.
Der Verdächtige habe allerdings selbst die Rettungskräfte gerufen, ihnen freiwillig seine Waffe ausgehändigt und angegeben, sich seinerseits nur eines Angriffs erwehrt zu haben, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung der Behörden. Deshalb sei er nach seiner Vernehmung sowie der erkennungsdienstlichen Behandlung entlassen worden. Angesichts des derzeit nicht auszuschließenden Handelns in Notwehr fehle der dringende Tatverdacht, der für die Beantragung eines Untersuchungshaftbefehls erforderlich wäre, so die Behörden weiter.
Die Spurensicherung untersuchte den Tatort. Nachts hatten zahlreiche Polizisten den Ort abgesichert. Die Tatort-Arbeiten dauerten bis gegen 13.30 Uhr an. Nach einem Bericht der „B.Z.“ wurden zahlreiche Patronenhülsen gefunden. Die Polizei ermittelt zu den Tatmotiven, dem Ablauf und den Hintergründen der Tat.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: „Wenn jemand eine solche Anzahl an Schüssen auf Menschen abfeuert, lässt er keine Zweifel daran, dass er bereit ist, jemanden zu töten.“ Leider reiche in bestimmten Kreisen „ein dummer Blick, eine Bemerkung, eine verletzte Ehre“, um mit Messern oder Schusswaffen aufeinander loszugehen. Auch danach würden die Beteiligten nicht mit der Polizei zusammenarbeiten, um die Vorfälle aufzuklären.
Auch in Neukölln fielen offenbar Schüsse
Zuvor waren am Sonntagnachmittag bereits in Neukölln mutmaßlich Schüsse gefallen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, fielen Polizeikräften während einer Streifenfahrt gegen 14.45 Uhr in der Kienitzer Straße neun beschädigte Fahrzeuge und eine kaputte Schaufensterscheibe eines Spätkaufs auf. Durch die Art der Schäden ging die Polizei davon aus, dass sie durch eine Schusswaffe entstanden sind.
Daraufhin wurden Anwohner befragt, die angaben, am Sonntagmorgen mehrere Schüsse gehört zu haben. Informationen dazu, ob durch die Schüsse Menschen verletzt wurden, lagen der Polizei am Montagvormittag nicht vor. Auch die Hintergründe waren unklar. Zuerst hatte die „B.Z.“ über die mutmaßlichen Schüsse in Neukölln berichtet. Die Ermittlungen dauern an. (Tsp, dpa)
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