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Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (links) und Almut Neumann, Bezirksstadträtin in Mitte, fahren zur Eröffnung mit dem Fahrrad durch die Charlottenstraße.

© dpa / Bernd von Jutrczenka

Update

Motorisierter Verkehr nur noch für Anlieger: Charlottenstraße in Berlin-Mitte ist ab sofort Fahrradstraße

In der parallel zur Friedrichstraße verlaufenden Charlottenstraße geben jetzt Radler das Tempo vor. Sie dürfen die ganze Fahrbahn nutzen, Autofahrer müssen sich anpassen.

| Update:

Nach dem verlorenen Streit um den Radstreifen auf der Friedrichstraße hat die Verkehrsverwaltung nun einen Teil der parallel verlaufenden Charlottenstraße als Fahrradstraße in Benutzung genommen. Im Abschnitt zwischen der Leipziger Straße und Unter den Linden dürfen Autos, Motorräder und Lastwagen nur noch als Anlieger durch.

Zu den ersten Radlerinnen auf der frisch markierten Straße gehörten am Montagmorgen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Mittes Umwelt-Stadträtin Almut Neumann (beide Grüne). Als alternative Nord-Süd-Strecke zur Friedrichstraße in Mitte habe die neue Fahrradstraße „zentrale Bedeutung“, sagte Jarasch. Die Straße sei Teil des Radvorrangnetzes, „an dem wir mit Hochdruck arbeiten“.

Ein halbes Jahr soll der im Herbst begonnene Umbau der Charlottenstraße insgesamt dauern. Er ist Teil des Radverkehrsplans, der im November des vergangenen Jahres vom Senat beschlossen wurde und den Radverkehr in Berlin fördern soll.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (links) und Almut Neumann, Bezirksstadträtin in Mitte, waren zur Eröffnung mit dem Fahrrad auf der Charlottenstraße unterwegs.
Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (links) und Almut Neumann, Bezirksstadträtin in Mitte, waren zur Eröffnung mit dem Fahrrad auf der Charlottenstraße unterwegs.

© dpa / Bernd von Jutrczenka

Auf dem ersten Teilstück dürfen nun Radfahrende auf der ganzen Fahrbahnbreite die Geschwindigkeit vorgeben, es gilt Tempo 30 für alle. Großflächige Rotmarkierungen an Kreuzungen, Piktogramme und Markierungen des Dooringbereichs (Sicherheitszone zwischen parkenden Autos und Radstreifen) sollen die Sicherheit der Radfahrenden erhöhen.

Für den Fußverkehr entstehen Markierungen an den Kreuzungen. Zur Verkehrsberuhigung könnten auch die neuen Aufstellflächen für Fahrräder und E-Bikes beitragen, die geschaffen werden.

Die Verringerung des Kraftverkehrs funktioniert offenbar eher schlecht, wie der Tagesspiegel bei einem Ortstermin vor elf Tagen beobachten konnte. Viele Autofahrer ignorierten das rote Schild.

Auf dem Straßenabschnitt am Gendarmenmarkt weisen Markierungen, Schilder und Piktogramme darauf hin, dass Kfz-Verkehr künftig nur noch Anliegern gestattet ist. Auch Parkplätze für Fahrräder und Roller sind gekennzeichnet.
Auf dem Straßenabschnitt am Gendarmenmarkt weisen Markierungen, Schilder und Piktogramme darauf hin, dass Kfz-Verkehr künftig nur noch Anliegern gestattet ist. Auch Parkplätze für Fahrräder und Roller sind gekennzeichnet.

© dpa / Bernd von Jutrczenka

Nebenan in der Friedrichstraße sollen in dem vormals verkehrsberuhigten Bereich zwischen Leipziger und Französischer Straße ab Mittwoch wieder Autos fahren. Das Konzept einer Fußgängerzone mit Radstreifen scheiterte am 24. Oktober vor dem Verwaltungsgericht.

Die Verkehrsverwaltung verzichtete auf eine Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht und präsentierte stattdessen neue Pläne: Demnach soll der betreffende Abschnitt doch noch zur Fußgängerzone werden, durch das Verfahren einer Ent- und Umwidmung. Ende des Jahres könnte es laut Jarasch soweit sein. (mit dpa)

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