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Der Angeklagte Maurice P. im Gericht.

© imago images / Foto: imago/Olaf Wagner

Mutmaßlich rassistischer Angriff mit Cuttermesser: Staatsanwalt fordert drei Jahre Haft für Neuköllner Neonazi

Maurice P. soll unter anderem einen Jamaikaner im Streit mit einem Messer am Hals lebensbedrohlich verletzt und auf linke Kneipenbesucher mit Stühlen eingeprügelt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Freiheitsstrafe von drei Jahren für den Neuköllner Neonazi Maurice P. gefordert. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dass er im Sommer 2021 einen Jamaikaner mit einem Cuttermesser an der Halsschlagader schwer verletzt haben soll. Zuvor habe er durch rassistische Äußerungen eine Auseinandersetzung provoziert, erklärte der Staatsanwalt.

Bereits 2018 soll P. außerdem an einer Schlägerei im Neuköllner Schillerkiez beteiligt gewesen sein: Damals prügelte eine Gruppe mutmaßlich Rechtsextremer auf Besucher:innen der linken Kneipe „Syndikat“ unter anderem mit Holzlatten ein. Mehrere Personen wurden dabei zum Teil schwer verletzt. Einer der Betroffenen habe P. mit ausreichender Sicherheit identifiziert, sagte der Staatsanwalt.

P. steht zudem unter anderem wegen mehrerer Hitlergrüße vor Gericht. Diese und die Messerattacke hatte er zumindest teilweise eingeräumt, letztere allerdings als Notwehr bezeichnet. Bei der Schlägerei im Schillerkiez bestreitet er, vor Ort gewesen zu sein. Ein vermeintliches Alibi, ein Besäufnis mit weiteren Rechtsextremen, ist aus Sicht von Staatsanwaltschaft und Nebenklage allerdings nicht glaubhaft. Das Urteil soll am 25. Januar fallen.

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