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Nach dem Fund zweier Leichen im Weißen See sind an dem Fundort ein Kreuz, Blumen und eine Kerze aufgestellt.

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Mutter und Sohn im Weißen See ertrunken: Frau stammt aus Südafrika – Vater des Kindes lebt in Berlin

Die Identität der beiden Leichen vom Weißen See in Berlin konnte am Mittwoch ermittelt werden. Die Identifizierung gelang über Fingerabdrücke.

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Die Frau, die am Montagabend tot aus dem Weißen See in Berlin-Pankow geborgen wurde, stammt aus Südafrika und lebte seit einigen Jahren in Berlin. Einen entsprechenden Bericht der „B.Z.“ bestätigte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft dem Tagesspiegel am Donnerstagnachmittag auf Anfrage. Die Frau war, ebenso wie ihr ertrunkenes Kind, zuletzt im Januar gesehen worden. Wann genau, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Der Vater des Jungen lebe in Berlin, erklärte sie außerdem. Der Mann sei informiert worden. Er stehe nicht im Verdacht, etwas mit dem Tod von Frau und Kind zu tun zu haben. Nach wie vor, betonte die Sprecherin, lägen kein Hinweis auf ein Fremdverschulden vor.

Die Ermittler hatten die Identität der beiden Ertrunkenen am Mittwoch festgestellt. Wie die Sprecherin dem Tagesspiegel auf Nachfrage erklärte, war dies über den Abgleich von Fingerabdrücken gelungen. Es handelt sich um eine 29-jährige, in Weißensee wohnhafte Frau und ihren 20 Monaten alten Sohn.

Auch zur Kleidung der beiden machte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag erstmals Angaben. Demnach seien beide Personen für den Januar zu dünn angezogen gewesen. Sie sollen keine Jacken getragen haben.

Fahrzeuge der Polizei am Ufer des Weißen Sees in Berlin-Pankow nach dem Fund der Leichen am Montag.
Fahrzeuge der Polizei am Ufer des Weißen Sees in Berlin-Pankow nach dem Fund der Leichen am Montag.

© dpa/Jörg Carstensen

Informationen der „B.Z.“, wonach Mutter und Kind auf dem zugefrorenen See eingebrochen sein sollen, wies die Sprecherin scharf zurück. Es handle sich um eine „reine Mutmaßung“, erklärte sie. Zu den Hintergründen der Todesfälle werde vielmehr weiterhin ermittelt.

Die Polizei hatte die beiden Leichen zunächst nicht identifizieren können. Sie waren zwar bekleidet, doch Ausweispapiere waren nicht zu finden. Ein Abgleich mit den Listen der Vermisstenstelle beim Landeskriminalamt hatte keinen Treffer ergeben.

Wie der Tagesspiegel am Mittwochabend erfahren hatte, sollen Mutter und Sohn beide keinen deutschen Staatsbürger sein. Beide sollen schwarz sein.

Laut der stundenlangen Obduktion am Dienstag und dem vorläufigen Bericht der Rechtsmedizin sollen die Frau und der kleine Junge ertrunken sein. „Verletzungen, die auf ein Fremdverschulden hindeuten, wurden an den Leichen nicht festgestellt“, erklärte die Staatsanwaltschaft. „Die Körper könnten mehrere Wochen im Wasser gelegen haben.“ Nach Tagesspiegel-Informationen über den Zustand der Leichen dürften es mindestens zwei Wochen gewesen sein.

Passanten hatten die Leichen am Montagnachmittag am Ufer des Weißen Sees entdeckt. Die 5. Mordkommission hat den Fall übernommen.

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