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© dpa/Bernd von Jutrczenka

Update

Erpressungsversuch mit Hacker-Angriff: Im Berliner Kaufhaus KaDeWe war zeitweilig nur Barzahlung möglich

Nach einer Cyber-Attacke auf das KaDeWe ermittelt die Polizei wegen eines Erpressungsversuchs. Ob sensible Kundendaten ausgespäht wurden, ist bislang nicht bekannt.

| Update:

Hinter dem Hackerangriff auf das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) steckt laut Angaben der Berliner Polizei ein Erpressungsversuch. Wie ein Polizeisprecher bestätigte, wurde ein Strafverfahren wegen versuchter Erpressung eingeleitet. Zuerst hatten die „B.Z.“ und der RBB berichtet. Spezialisten des Landeskriminalamtes haben die Ermittlungen aufgenommen.

Ob und in welchem Umfang sensible Daten ausgespäht oder Kunden geschädigt worden sind, ist noch unbekannt. Die Polizei erteilt dazu derzeit keine weiteren Auskünfte. Das Luxuskaufhaus hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Angriff in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche erfolgt sei.

„Unsere aufmerksamen Sicherheits- und Warnsysteme konnten durch sofortige Maßnahmen glücklicherweise den Angriff in einem sehr frühen Stadium abwehren und die Auswirkungen deutlich eindämmen“, teilte Geschäftsführer Michael Peterseim in einem Schreiben mit, das dem Tagesspiegel vorliegt. Trotzdem hatte der Angriff massive Auswirkungen auf das Luxuskaufhaus am Tauentzien: Am Wochenende sei nur Barzahlung möglich gewesen.

Mittlerweile könne wieder mit Karte bezahlt werden, sagte Sprecherin Catharina Berndt dem Tagesspiegel am Dienstag. Bei den Angreifern soll es sich nach Angaben der KaDeWe Group um die kriminelle Hacker-Gruppe Play aus Russland handeln. Diese hat in der Vergangenheit bereits Unternehmen wie die „Neue Zürcher Zeitung“ und einen Dienstleister der Schweizer Bundesverwaltung angegriffen.

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Nach aktuellem Ermittlungsstand sei das Kaufhaus in der Lage, den betroffenen Bereich der IT-Infrastruktur einzugrenzen, teilte das Unternehmen mit. Allerdings könne man aus ermittlungstaktischen Gründen keine Aussagen dazu treffen, ob und in welchem Umfang innerhalb des betroffenen Bereichs Daten entwendet worden sind.

„Die KaDeWe Group hat umgehend nach Kenntnis des Angriffs die Behörden eingeschaltet, Strafanzeige erstattet und steht im Austausch mit der Cyber Crime Unit der Polizei Berlin“, teilte das Kaufhaus mit. Die Datenschutzbehörde sei vorsorglich informiert worden. „Die Ermittler haben keine Hinweise, dass persönliche Zahlungen oder Kontodaten von Kundinnen und Kunden von dem Angriff betroffen sind“, hieß es. Das Einkaufen sei jederzeit sicher und geschützt möglich gewesen, auch die Passwörter von Online-Konten seien nicht im Zugriffsbereich der Angreifer gewesen.

In den Filialen und der Zentrale der KaDeWe Group waren über das Wochenende Vorsichtsmaßnahmen wie ein Offline-Notbetrieb eingeleitet worden. Der sei in den einzelnen Läden mittlerweile wieder aufgehoben, hieß es. In der Unternehmenszentrale führe der aber Notbetrieb weiterhin zu Einschränkungen. (mit dpa)

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