
Platzeck stellt Heike Fölster vor: Neue Flughafen-Managerin soll BER-Finanzen ordnen
Die Führungsmannschaft von BER-Vorstandschef Hartmut Mehdorn am künftigen Hauptstadt-Airport wird um die frühere Finanzchefin des Hamburger Flughafens, Heike Fölster, ergänzt. Nach der Sitzung des Aufsichtsrats wurden zudem weitere Personalien verkündet - und es ging um das Beschleunigungsprogramm "Sprint".
Noch wird die Personalie gehütet: Die Führungsmannschaft von BER-Vorstandschef Hartmut Mehdorn am künftigen Hauptstadt-Airport wird um die frühere Finanzchefin des Hamburger Flughafens, Heike Fölster, verstärkt. Nach Tagesspiegel-Informationen soll sie den neu geschaffenen Posten der Finanzgeschäftsführung der Berliner Flughafengesellschaft übernehmen. Bislang hat der Flughafen unter Vorstandschef Mehdorn mit Horst Amann lediglich einen Technik-Chef.
Fölster ist heute die für Finanzen und Controlling zuständige Vize-Chefin des Dienstleistungskonzerns Germanischer Lloyd, der in den Bereichen Schiffahrt, Öl und Gas sowie erneuerbare Ernergien tätig ist. Ihre Karriere hatte sie Anfang der 90er Jahre beim Raum- und Luftfahrtunternehmen DASA gestartet, als Hartmut Mehdorn dort Vorstandschef war. Der ließ sich auf der Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag in Schönefeld sein Programm „Sprint“ absegnen, mit dem die Inbetriebnahme des unvollendeten Pannenflughafens beschleunigt werden soll. Auf der Pressekonferenz schloss Mehdorn auch eine stufenweise Eröffnung des neuen Airports nicht aus. Einen neuen Eröffnungstermin wollen Mehdorn und Platzeck noch in diesem Jahr nennen.
Platzeck gab bei der Sitzung zudem zwei weitere Personalien bekannt: Der frühere Betriebsleiter des Flughafens Tegel, Elmar Kleinert, heute Chef des Flughafens Paderborn, kehrt nach Berlin zurück. Kleinert werde künftig wieder den Betrieb in Tegel sowie am alten Flughafen Schönefeld leiten, sagte Platzeck. Im Aufsichtsrat wird den vakanten Brandenburger Posten der Chef der Cottbuser Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Krüger, übernehmen, der in der Zeit der Großen Koalition in Brandenburg CDU-Staatssekretär im Wirtschaftsministerium war.
Einig sind sich Mehdorn und der Aufsichsrat darin, dass sich der zügigen Inbetriebnahme des BER alles andere unterordnen muss. Alles, was weitere Verzögerungen bedeute, werde unterlassen, sagte Platzeck. Zwar sind konkrete Beschlüsse noch nicht gefallen. Doch deutete Mehdorn bereits an, dass er auch mit einer BER-Eröffnung ohne vorher sanierte nördliche Start- und Landebahn und ohne Kapazitätserweiterungen leben könne. Mehdorn ist dabei, für die entscheidenden nächsten 6 bis 8 Monate sein „Sprint“-Team zusammenzustellen, dem nach Möglichkeit externe Spezialisten aus dem gefeuerten Planungsbüro oder etwa von Siemens angehören sollen.
Auch Hany Azer, der bereits beim Hauptbahnhof half, werde eingebunden, bestätigte Mehdorn. Es werde jeweils Verantwortliche geben, etwa für Ostpier, Bahnhof oder Gepäckbänder. Weiter Dissens gibt es um die künftige Rolle des Flughafens Tegel. Zwar zeigte sich Platzeck offen, Tegel ein paar Monate länger in Betrieb zu lassen, falls dies für den BER nötig sei. Eine dauerhafte Koexistenz von BER und Tegel schloss Platzeck aber aus. Mehdorn erneuerte dagegen seine Position. „Ich kann mir das vorstellen. Jede Hauptstadt der Welt hat zwei Flughäfen.“