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Die Initiative „Bürger für den Lietzensee“ engagiert sich 2018 bei den Aktionstagen „Gemeinsame Sache“.

© Cay Dobberke

Neuer Tagesspiegel-Newsletter „Ehrensache“: Wir vernetzen Berlin

Mit einem neuen Newsletter stärkt der Tagesspiegel das bürgerschaftliche Engagement. Jeden zweiten Mittwoch im Monat wird die Mail versendet.

Für viele Berliner ist es keine Frage. Sie engagieren sich seit vielen Jahren. Ehrenamtlich, neben ihrem Beruf, neben ihrer Familie. Als Last haben sie das noch nie empfunden, vielmehr als Bereicherung ihres Lebens. Und Aufhebens machen sie nicht darum, dass sie jede Woche viele Stunden unentgeltlich arbeiten. Es sind Hunderttausende Berlinerinnen und Berliner, die in in ihrer Freizeit in Kiez-Initiativen oder Kirchengemeinden, in Vereinen oder sozialen Einrichtungen engagiert sind.

Ihre Zahl ist weit größer, als alle Parteien an Mitgliedern zählen. Trotzdem ist viel zu wenig von ihnen die Rede – sie sind die stillen Helden der Stadt. Ohne diese Menschen, die in ihrem Umfeld etwas zum Besseren verändern möchten und anpacken, wo sie ein Problem sehen, wäre Berlin arm dran.

Denn die Stadtgesellschaft kann ohne Mitwirkung ihrer Bürger nicht gedeihen. Wie vielfältig das Engagement ist, belegen seit Langem die Berichte auf dieser „Menschen helfen“-Seite. Und all die Initiativen, die sich an den Freiwilligentagen „Gemeinsame Sache“ beteiligen, zu der der Tagesspiegel seit 2011 aufruft.

Die gute Nachricht ist: Es werden immer mehr Menschen, die mittun und sich einsetzen für ihre Nachbarschaft und ihre Stadt. Tue Gutes und rede nicht darüber, ist aber leider allzu oft die Realität bei den Engagierten. Das ehrt sie, aber es ist auch schade. Denn viele Aktivitäten, wo noch Hilfe benötigt wird, bleiben unerledigt, und gute Ideen, die eine weite Verbreitung verdient hätten, sprechen sich nicht herum.

Es braucht mehr Kommunikation

So schlagen sich manche Initiativen mit bürokratischen Problem herum, die andernorts schon erfolgreich gelöst wurden. Mehr Kommunikation tut deshalb not. Das gilt etwa für die Veröffentlichung von guten Aktionen, beeindruckenden Arbeitseinsätzen von Mitarbeitern aus Betrieben an einem vom Unternehmen geförderten Social Day oder Veranstaltungsterminen mit Themen, die nicht nur die Mitglieder der einladenden Organisation interessieren.

Der Tagesspiegel möchte dies ändern. Unser neuer, jeden zweiten Mittwoch im Monat erscheinender Newsletter „Ehrensache“ soll nicht nur die vielfältigen Aktivitäten würdigen, sondern auch die Kommunikation verbessern und helfen, das Netz der bürgerschaftlichen Gemeinschaft enger zu knüpfen.

Auch wenn in der Landesregierung das Ehrenamt direkt beim Regierenden Bürgermeister angesiedelt ist und durch die Staatssekretärin Sawsan Chebli unterstützt wird und es auch einen Ausschuss im Abgeordnetenhaus gibt – im Alltag ist die Stimme der Engagierten noch zu leise und wird oft genug überhört. Den Aktiven eine kraftvolle Stimme sein – das will der Tagesspiegel mit dem Newsletter. Der erste wird am 14. August versendet.

Bürgerschaftlicher Einsatz darf nicht billiger Ersatzdienstleister sein

Oft genug sind es nämlich diese engagierten Berliner, die einen Missstand entdecken und dagegen angehen oder hilfsbedürftige Menschen unterstützen, bis die schwerfälligen staatlichen Stellen reagieren. Ehrenamtler sind deshalb auch unverzichtbare Pioniere, die sehr früh neue gesellschaftliche Probleme erkennen – und dagegen angehen.

Nicht alles können Ehrenamtliche leisten. Das Ehrenamt braucht auch hauptamtlich Beschäftigte in sozialen Einrichtung oder Organisationen. Bürgerschaftlicher Einsatz darf nicht billiger Ersatzdienstleister sein und staatliches Handeln ersetzen. Das wäre ein Missbrauch der Engagierten. In solchen Fällen muss der Staat übernehmen oder zumindest die Voraussetzungen für einen erfolgreichen ehrenamtlichen Einsatz schaffen.

Mit Ehrenamtspauschalen, mit kieznahen Räumlichkeiten oder auch mit Finanzmitteln dort, wo sie nötig sind. Auch diese Anliegen will der neue Newsletter vertreten. Und natürlich werden auch Unternehmen eine Rolle spielen, die soziale Projekte unterstützen oder deren Mitarbeiter bei Aktionen einen handfesten Einsatz zeigen.

Das müssen Sie zum neuen Newsletter „Ehrensache“ wissen

Den neuen Tagesspiegel-Newsletter „Ehrensache“ stellt Gerd Nowakowski zusammen, früher langjähriger Leiter der Redaktion Berlin-Brandenburg und Leitender Redakteur beim Tagesspiegel, auch Organisator der Aktionstage „Gemeinsame Sache“.

Der Newsletter entsteht auch dank eines Preisgelds der Robert-Bosch-Stiftung und der amerikanischen News Integrity Initiative. „Engaging Communities“ heißt die Förderung, die acht journalistische Projekte weltweit begleitet, die den Dialog zwischen Journalisten und Lesern verbessern.

Gerd Nowakowski war lange Leiter der Redaktion Berlin-Brandenburg beim Tagesspiegel.
Gerd Nowakowski war lange Leiter der Redaktion Berlin-Brandenburg beim Tagesspiegel.

© Kitty Kleist-Heinrich

Die geförderten Journalisten aus fünf Ländern berichten auch über Themen wie Waffengewalt im Bundesstaat Illinois, halten öffentliche Redaktionskonferenzen in Arbeitervierteln von Straßburg ab oder begleiten in Nordspanien Gespräche zwischen Alteingesessenen und Neu-Eingewanderten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Vertrauen zu denen aufbauen wollen, für und über die die Medien berichten, indem wir als Journalisten ihre Fragen ernst nehmen.

In den folgenden Wochen und Monaten möchten wir von Ihnen gern hören: Was beschäftigt Sie? Was gibt Ihnen Ihr Engagement? Wie können Politik, Gesellschaft und Ehrenamtliche besser kommunizieren? Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen – per Mail, Facebook, Twitter, aber auch offline: bei Diskussionen und Freiwilligenaktionen. Wir freuen uns auf die Resonanz.jla

Die Ehrensache-Redaktion erreichen Sie unter info@ehrensache.tagesspiegel.de. Den Gratis-Newsletter abonnieren können Sie unter ehrensache.tagesspiegel.de.

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