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Bis zu einer Brücke in Köpenick funktioniert die Beleuchtung, während der andere Teil der Stadt ohne Strom ist

© picture alliance/dpa

Newsblog zum Stromausfall in Berlin: Köpenick hat wieder Strom

Nach 32 Stunden ohne Strom ist Berlin-Köpenick wieder ans Netz angeschlossen. Zwischenzeitlich waren 30.000 Haushalte ohne Strom. Der Blog zum Nachlesen.

- Seit Dienstagnachmittag waren in Berlin-Köpenick mehr als 30.000 Haushalte ohne Strom.

- Grund war ein Kabelschaden bei Bauarbeiten an der Salvador-Allende-Brücke.

- Der Netzbetreiber Vattenfall macht der Baufirma Vorwürfe: Sie soll sich nicht über die Lage der Kabel erkundigt haben.

- Die Reparaturen zogen sich bis Mittwochabend gegen 21.30 Uhr.

- Schulen und Kitas blieben geschlossen.

- kurz blieb auch in Rudow der Strom weg.

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Anne Armbrecht
Author Anne Armbrecht

Der Spuk ist vorbei – Köpenick ist wieder am Netz

Gelöste Stimmung auf der Salvador-Allende-Brücke in Köpenick. Seit kurz vor 21:00 sind die Stromkabel wieder geflickt. „Wir sind fertig“, sagte ein Arbeiter unserem Redakteur Kevin P. Hoffmann durch den Zaun auf der Baustelle. Mehrere Männer juxten, steckten Zigaretten an, griffen zum Handy. „Als es gestern hier geregnet hat, kam keiner zum gucken“, alberte ein anderer. 

Ein Mitarbeiter der Betreibergesellschaft Stromnetz Berlin bestätigte vor Ort den Abschluss der Arbeiten und erklärte, das Kabel werde nun wieder unter Hochspannung (110 Kilovolt) gesetzt.

Auch die Polizei beendete ihren verstärkten Einsatz im Gebiet. Nach Auskunft eines Sprechers kam es während des Stromausfalls aber nicht zu besonderen Vorkomnissen.

Der Netzbetreiber Vattenfall bestätigte den Wiederanschluss für 21:22 Uhr für alle Haushalte. Nach fast 31 Stunden endet damit einer längsten Stromausfälle Berlins der vergangenen Jahrzehnte.

Damit verabschieden auch wir uns an dieser Stelle von Ihnen und machen das Licht aus – eine gute Nacht! 
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Anna Scherrer

Kein Zusammenhang zwischen den Stromausfällen

Zwischen den Stromausfällen in Rudow und in Köpenick besteht laut einem Sprecher der Berliner Feuerwehr kein Zusammenhang: „Es handelt sich um einen gewöhnlichen Stromausfall, den es immer wieder mal in der Stadt gibt“, sagte der Sprecher. Seit 21 Uhr sollen die Haushalte rund um die Waßmannsdorfer Chaussee wieder an das Stromnetz angeschlossen sein. Die Feuerwehr selber hat darüber keine weiteren Informationen, da ihr der Netzbetreiber nicht bekannt ist.

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Johannes C. Bockenheimer
Author Johannes C. Bockenheimer

Was bisher geschah

Zunächst hieß es, die Störung solle am Mittwochnachmittag wieder behoben sein. "Im Laufe des späten Mittwochvormittags hat sich jedoch herauskristallisiert, dass dieser Plan nicht eingehalten werden kann", sagte die Vattenfall-Sprecherin. Ab 18.30 Uhr sollte rund die Hälfte der betroffenen Häuser wieder an das Stromnetz angeschlossen werden. Für diese Teilversorgung sollte Strom aus umliegenden Gegenden verwendet werden. Ab 21.30 Uhr sollten dann wieder alle Betroffenen mit Strom versorgt werden.

Grund für die lange Dauer des Stromausfalls sei eine sehr beengte Baustelle. "Es können nicht mehr als vier bis sechs Leute gleichzeitig arbeiten", sagte die Sprecherin. Das Kabelsystem müsse komplett erneuert werden. Eine derartige Situation habe es bei Vattenfall noch nie gegeben. Die Deutsche Bahn kündigte am Mittwochnachmittag für ihre S-Bahnen einen Schienenersatzverkehr an.

Laut Feuerwehr waren von dem Stromausfall gut 30.000 Haushalte betroffen. Weil auch das Telefonnetz betroffen sein konnte, wurden Bürger aufgerufen, sich in Notfällen direkt an die nächstgelegene Feuerwache oder Polizeidienststelle zu wenden. Die Behörden richteten zudem Anlaufstellen für Anwohner ein. In einem Gymnasium wurden Betroffene mit warmen Getränken und Essen versorgt.

Der Stromausfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) aus. Aus dem Krankenhaus Köpenick wurden 23 Patienten in andere Einrichtungen notverlegt, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch mitteilte. Die Stromversorgung im Krankenhaus konnte mit Hilfe des THW wieder hergestellt werden. (AFP)
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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Vattenfall entschuldigt sich für die Verzögerung

„Wir hatten so eine Situation noch nie“, sagt eine Vattenfall-Sprecherin: zwei komplett zerstörte 110-Kilovolt-Kabel an einer derart schlecht zugänglichen Stelle wie der Brückenrampe seien ein beispielloses Problem. Zumindest einige der betroffenen Gebiete sollen ab etwa 18.30 Uhr wieder Strom bekommen, indem umliegende Netzabschnitte angezapft würden.

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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Notunterkunft plant zweite Nacht

In der provisorisch eingerichteten Notunterkunft im Archenhold-Gymnasium hat die Nachricht vom verlängerten Stromausfall die Helfer alarmiert. "Wir stellen uns darauf ein, auch die kommende Nacht über hierzubleiben", sagt Markus Neuhaus vom Deutschen Roten Kreuz zu Tagesspiegel-Reporterin Amy Walker. 187 Betten sind in der Turnhalle aufgestellt, es gibt Kartoffelsuppe und Getränke. Auch warme Duschen stehen zur Verfügung. Etwa 30 Menschen haben zur Stunde Zuflucht in der Schule gesucht, es sind vor allem Familien mit Kindern. 
Das Notquartier
Das Notquartier   Bild: Amy Walker
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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Baufirma hat keine Auskunft eingeholt

"Die Baufirma hat bei uns keine Trassenauskunft eingeholt", sagt Jürgen Schunk, der Leiter des Krisenstabs bei Vattenfall. Diese Trassenauskunft über die Lage von Leitungen aller Art sei absoluter Standard. Die Infrastrukturbetreiber von Gas-, Wasser- und Stromnetzen haben schon vor Jahren ein Portal namens "Infrest" aufgebaut, um Firmen den Zugang zu den Daten zu erleichtern und derartige Havarien zu verhindern. Brücken sind auch deshalb neuralgische Punkte, weil dort besonders viele Leitungen gebündelt sind, schreibt Tagesspiegel-Redakteur Stefan Jacobs, der die Pressekonferenz besucht hat. 

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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Und dann kam auch noch Pech dazu

Stromnetz-Berlin-Geschäftsführer Thomas Schäfer ist selbst Techniker. Bei früheren Presseterminen hat er mehrfach das Netz für seine Sicherheit gerühmt: Es ist vereinfacht gesagt aus vielen Ringen aufgebaut, sodass Techniker im Fall eines Kabelschadens schnell eine Umleitung schalten können. Aber der Bohrer an der Allende-Brücke traf keinen solchen lokalen Ring, sondern eine Hauptschlagader: Von den mehr als 35.000 Kabelkilometern im Berliner Boden seien nur rund 700 Kilometer von dieser Dimension. Zum Stromausfall von Köpenick gehörte also auch ein Quentchen Pech. 

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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

15 Uhr - "das ist sportlich"

Beim Pressetermin der Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin betont Geschäftsführer Thomas Schäfer noch einmal, dass die Reparaturmannschaft bis 15 Uhr fertig sein will. "Das ist aber auch sportlich", sagt Schäfer. Im Bezirksamt, bei Feuerwehr, Polizei und in den zwei Krankenhäuser geht man davon aus, dass es auch nach Wiederaufflackern des Stroms noch Stunden dauern wird, ehe ein Normalbetrieb hergestellt ist. 
Thomas Schäfer, aufgenommen 2017
Thomas Schäfer, aufgenommen 2017   Bild: Sabine Beikler
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Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Erstes kaputtes Kabel fiel zunächst nicht auf

Schon vor Wochen hat die Vattenfall-Tocher Stromnetz Berlin ihre Jahrespressekonferenz geplant - wie es der Zufall will für den heutigen Mittwoch. Um einen Ausblick auf Kommendes ging es den Umständen entsprechend aber kaum, wie Tagesspiegel-Reporter Stefan Jacobs miterlebt hat. Jürgen Schunk, Leiter des Krisenstabs, schilderte stattdessen noch mal die entscheidenden Momente:  Um 14.07 Uhr am Dienstag hat eine Baufirma bei einer waagerechten Bohrung zunächst ein 110.000-Volt-Kabel durchbohrt - und zwar alle drei Einzeldrähte, jeder 15 Zentimeter dick. Das fiel zunächst nicht auf, sodass die Firma weiterbohrte und um 14.10 Uhr auch die drei Drähte eines daneben liegenden Kabels zerstörte. Danach wurde es dunkel in weiten Teilen von Köpenick.
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