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Offene Stellen in der Berliner Verwaltung: Senat kann 120 Stellen mehr als ein Jahr lang nicht besetzen
Einige Stellen in der Berliner Verwaltung sind nahezu dauerhaft vakant. Besonders betroffen davon waren zuletzt die Bereiche Digitalisierung und Justiz.
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Der Berliner Senat hat in einigen Fällen erhebliche Probleme, freie Stellen in den Senatsverwaltungen zu besetzen. Zum Stichtag 28. Februar 2025 waren insgesamt 120 Vollzeitstellen in den Häusern mehr als ein Jahr am Stück unbesetzt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Senatsfinanzverwaltung an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hervor.
Das Problem betrifft dem Bericht zufolge vor allem das Haus von Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) samt der diesem unterstellten Berliner Gerichte und Gefängnisse. Insgesamt 70,88 Vollzeitäquivalentstellen sind dort frei.
Berlins Justizverwaltung kämpft besonders mit dem Problem
Neben einzelnen Positionen für Richter und Staatsanwälte sind etliche Verwaltungsstellen in den Gerichten mehr als zwölf Monate am Stück unbesetzt. Auch einige Fachärztinnen und -ärzte für das Justizvollzugskrankenhaus sucht die Senatsverwaltung schon viel zu lange vergeblich.
Daneben hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege die größten Probleme, lange offene Stellen zu besetzen. 29,35 Vollzeitstellen sind im Haus von Senatorin Ina Czyborra (SPD) langfristig vakant.
Gemessen an der Gesamtzahl der Mitarbeiter in den Senatsverwaltungen sind die Zahlen gering. Die Justizverwaltung etwa verfügte Anfang 2024 über mehr als 9700 Beschäftigte. In der Wissenschaftsverwaltung waren es 870.
Gleichwohl können auch verhältnismäßig wenige unbesetzte Stellen zum Problem werden, wenn es sich um stark spezialisierte Posten handelt und die Vakanzen alle in einem Bereich auftreten.
Bei den 14,6 mehr als ein Jahr unbesetzten Positionen in der Senatskanzlei handelt es sich beispielsweise „überwiegend“ um Stellen im Bereich Digitalisierung. Grund ist in dem Fall aus Sicht der Senatskanzlei, dass die entsprechenden Abteilungen erst mit dem Regierungswechsel 2023 von der Innenverwaltung ins Haus des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) gewechselt waren.
So hätten etwa laufende Besetzungsverfahren abgebrochen werden müssen. Zudem sei das Gebiet neu organisiert worden. Mittlerweile seien die Stellen „entweder im Bewertungs- oder Stellenbesetzungsverfahren, so dass absehbar diese Stellen besetzt sein werden“, schreibt die Senatskanzlei.
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