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Ein Fahrzeug der Polizei steht auf einer Straße. (Symbolbild)

© dpa/Friso Gentsch

Pfeil-und-Bogen-Attacke am Zionskirchplatz: Mann mit Bundeswehrabzeichen schießt auf Passanten

Ein 54-Jähriger schoss offenbar wahllos von seinem Balkon in Berlin-Mitte auf Fußgänger. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung und sucht Zeugen.

Stand:

Nach der Festnahme eines 54-Jährigen am frühen Mittwochnachmittag in Berlin-Mitte durch Spezialkräfte der Polizei, ermittelt die 7. Mordkommission gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Nach Behördenangaben habe der Anwohner des Zionskirchplatzes gegen 10:30 Uhr damit begonnen, aus dem Fenster seiner Wohnung heraus auf Passanten mit Pfeil und Bogen zu schießen.

Laut Zeugenaussagen soll er unter anderem auf einen jungen Mann und ein Paar geschossen haben. Da der Schütze nicht traf, wurde niemand verletzt. Fotos zeigen, wie Polizisten anschließend große Sportpfeile in dem Bereich aufsammelten.

Nach der Attacke verschanzte sich der Mann in seiner Wohnung, die schließlich vom Sondereinsatzkommando aufgebrochen wurde. Polizisten nahmen den 54-Jährigen fest. Nachbarn berichten, dass der Schütze bereits in der Vergangenheit auffällig geworden sei. Mittlerweile hat ein Ermittlungsrichter die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung angeordnet.

Militärische Abzeichen an der Jacke des Schützen

Bei seiner Festnahme trug der Mann eine beige Jacke mit zwei sogenannten „Patches“, an der Kleidung befestigte Aufnäher. Fotos belegen, dass beide Patches einen militärischen Hintergrund haben. Auf den Aufnahmen ist zum einen ein Totenkopf-Symbol zu erkennen, der insbesondere in militärischen Kreisen unter dem Namen „Punisher“ als Abzeichen getragen wird.

Zum anderen trägt der 54-Jährige das Bundeswehr-Abzeichen „Edelweiss“ der Gebirgsjäger, das frei im Internet bestellbar ist. Auch die Waffen-SS nutzte bereits ein sehr ähnliches Symbol für ihre Gebirgsjäger. Informationen zu möglichen Verbindungen des Schützen in die Reichsbürger- oder Prepper-Szene liegen der Staatsanwaltschaft auf Tagesspiegel-Nachfrage bisher nicht vor.

Die Behörden sind nun auf der Suche nach Zeugen, die das Geschehen entweder beobachtet haben oder selbst von den Schüssen betroffen waren. Unter anderem sei man auf der Suche nach dem betroffenen Paar, heißt es in einer Mitteilung. Auch Personen, die die Attacken per Foto oder Video festgehalten haben, sollen sich bei der Polizei melden, heißt es.

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