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Berlin: Pinocchios Zukunft

In Babelsberg trifft sich die Creme des Trickfilms. Für das Publikum gibt es exklusive Voraufführungen

Von wegen Kinderkram. „Ich mache Filme für das Kind in jedem von uns“, lautete schon das Credo des Urahnen aller heutigen Trickfilmer, Walt Disney. Und der Chefzeichner des Disney-Konzerns, Andreas Deja, bekannte kürzlich in einem Interview: Wenn er sich perfekt gezeichnete Klassiker wie „Dschungelbuch“ oder „Bambi“ anschaue, bekomme er auch heute noch eine Gänsehaut – der Mann ist 47 Jahre alt.

Was kleine und große Anhänger des Animationsfilms an Neuigkeiten zu erwarten haben, darum geht es jetzt wieder drei Tage lang beim Branchentreffen „Cartoon Movie“, das als wichtigstes Forum der europäischen Trickfilmbranche gilt. Von Donnerstag bis Sonnabend findet es im fx-Center in Babelsberg statt, 500 Produzenten, Verleiher und Regisseure aus ganz Europa werden erwartet. Parallel dazu gibt es für die Öffentlichkeit in Berlin und Potsdam exklusive Vorführungen bislang unveröffentlichter Filme. Zusätzlich gibt es zwei morgendliche Sondervorführungen für Schulklassen.

Auffällig bei den jetzt zu sehenden Filmen ist, wie sehr sich die Macher trotz modernster Animationstechnik auf klassische Inhalte besinnen. So verlegt „Pinocchio 3000“ die altbekannte Geschichte des kleinen Holzjungen einfach in die ferne Zukunft und zeigt sie in dreidimensional wirkenden Bildern. Der dänische Filme „Hans Christian Andersen and The Long Shadow“ greift Märchenmotive von Andersen auf und lässt auch das hässliche Entlein auftreten. Und „El Cid – Die Legende“ erzählt die Geschichte des mittelalterlichen Ritters Rodrigo de Vivar, besser bekannt als El Cid.

Unter den Trickfilmmachern, die in Babelsberg neue Kontakte knüpfen, tummeln sich auch Branchenstars aus Berlin So will Thilo Rothkirch, Produzent des bei Cartoon Movie im letzten Jahr erstmals gezeigten Erfolgsfilms „Lauras Stern“, Kontakte zu Verleihern anderer Länder knüpfen. Und Gerd Hahn aus Prenzlauer Berg zeigt die ersten Entwürfe seines ehrgeizigen computeranimierten Projekts „Malmi“, wie Edith Kleibel von Media Office sagt, die die Öffentlichkeitsarbeit des Festivals macht.

Unter all die gezeichneten, gekneteten, am Bildschirm entworfenen oder sonstwie kreierten Kunst-Charaktere auf dem Fachtreffen wird sich am ersten Abend auch eine prominente Stimme mischen, die man bisher nur aus anderen Zusammenhängen kannte: Im Eröffnungsfilm „The Magic Roundabout“ spricht Sänger Robbie Williams einen Hund. Der echte Williams ist in Babelsberg allerdings nicht dabei.Öffentliche Filmvorführungen in Berlin im Filmkunst 66, Bleibtreustraße 12: 11. März, 22.30 Uhr: Terkel in Trouble (engl.); 12. März, 15.30 Uhr: P3K - Pinocchio 3000 (engl.); 12. März, 22.30 Uhr: HC Andersen and the Long Shadow (engl.); 13. März, 15.00 Uhr: El Cid - Die Legende (DF). Vorführungen derselben Filme in Potsdam-Babelsberg im Thalia-Kino, Rudolf-Breitscheid-Str. 50. Schulvorführungen (u.a. von „Lauras Stern“) gibt es in Berlin am 11. März um 10 Uhr im Broadway, Anmeldung Tel. 26 55 02 76. In Potsdam finden sie am 10. März statt, Anmeldungen unter Tel. 0331-743 70 42.

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