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In Tegel leben schon seit Jahren geflüchtete Menschen. (Archivbild)

© Jens Kalaene/dpa

Update

Platz für 2000 bis 3000 Menschen: Senat plant neue Flüchtlingsunterkunft in Tegel

Auf dem früheren Flughafengelände in Berlin-Tegel leben Tausende Geflüchtete in einer umstrittenen Großunterkunft. Nun gibt es neue Pläne in dem Stadtteil.

Stand:

Der Berliner Senat verhandelt mit der Bundeswehr über die Schaffung einer neuen Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel. Auf dem Areal Tegel Nord, das von der Bundeswehr genutzt wird, könnten 2000 bis 3000 geflüchtete Menschen untergebracht werden, sagte Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). 

Anders als im bestehenden Flüchtlingszentrum Tegel mit aktuell 6500 Plätzen handele es sich bei dem neuen Vorhaben um eine qualitätsgesicherte, dezentrale Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und nicht um eine Notunterkunft, erläuterte die SPD-Politikerin. Noch sei das Vorhaben nicht unter Dach und Fach, aber: „Wir sind in guten Gesprächen.“

SPD-Senatorin will Notunterkunft Tegel verkleinern 

Kiziltepe bekräftigte ihr Ziel, die große Notunterkunft Tegel, die im Wesentlichen aus Leichtbauhallen besteht, zu verkleinern. „Wir wollen Tegel nicht komplett schließen, aber wir wollen es deutlich reduzieren“, sagte sie. 

Zum einen seien große Notunterkünfte wie Tegel oder auch Tempelhof keine geeigneten Orte für Integration und sehr teuer. Zum anderen müssten sich geplante Vorhaben zur Nachnutzung des Flughafenareals entwickeln können, darunter die Urban Tech Republic und eine Hochschule als Standorte für Wissenschaft und Innovation. 

„Wir werden im Frühjahr über die Zukunft Tegels sprechen müssen“, sagte Kiziltepe. Die Nutzung des Geländes als Unterkunft für Geflüchtete ist bis Ende 2025 beschlossen. Über eine Nutzung darüber hinaus muss der Senat entscheiden.

Aktuell leben in der Großunterkunft Tegel laut Integrationsverwaltung gut 4100 Menschen. 2500 weitere Plätze stehen zur Verfügung. Über die Frage, wie es dort weitergeht, gibt es zwischen den Koalitionspartnern CDU und SPD unterschiedliche Vorstellungen. Während Kiziltepe verkleinern will, hatte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner jüngst gefordert, in Tegel 5000 Plätze „draufzupacken“. (dpa, Tsp)

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