Polizei nimmt mutmaßlichen Täter fest: Mann in Berliner Imbiss durch Schüsse schwer verletzt

Die Polizei hat am Donnerstagvormittag den mutmaßlichen Schützen aus dem Forum Köpenick gefasst. Wie die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft mitteilt, soll er nun einem Richter vorgeführt werden. Die „B.Z.“ berichtet, dass bereits am Mittwochabend die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht worden sei. Der Zeitung zufolge wohnte er nur 900 Meter vom Tatort entfernt. Am Donnerstag soll er sich bei einem Psychiater gemeldet haben.

Am Mittwoch war in Berlin-Köpenick ein Mann in einem Imbiss durch Schüsse schwer verletzt worden. Wie eine Sprecherin der Polizei dem Tagesspiegel mitteilte, feuerte der Täter auch auf einen weiteren Imbiss. Die Polizei hatte eine Amoklage ausgeschlossen.

Zunächst hatte der bewaffnete Mann laut der Sprecherin den Food-Court im Forum Köpenick betreten und vor einem Imbiss das Feuer auf einen Mann eröffnet. Die Schüsse seien gegen 11 Uhr gefallen, ein Zeuge sprach von vier Knallgeräuschen, die er gehört habe.

Der verletzte Mann wurde mit einem Notarzt in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert. Lebensgefahr bestand nach Auskunft der Polizei nicht.

Täter gab weitere Schüsse auf zweiten Imbiss ab

Anschließend trat der Schütze auf die gegenüberliegende Straßenseite des Einkaufszentrums und schoss dort auf einen weiteren Imbiss. Die Kugeln zerstörten die Scheiben des Dönerimbisses „City & Grill“, trafen aber keine Person.

Nach seiner zweiten Tat ergriff der Mann zunächst die Flucht. Laut der Sprecherin gab es mehrere Augenzeugen.

Sicherheitskamera filmte den Schützen

Ein Video, das dem Tagesspiegel vorliegt, zeigt Aufnahmen einer Sicherheitskamera des Grillimbisses. Darauf ist zu erkennen, wie der Täter um 10.53 Uhr in einer schwarzen Jacke und mit einer hochgezogenen Kapuze auf dem betriebsamen Fußgängerweg an die Scheibe tritt und mehrmals hintereinander in Richtung eines Mitarbeiters schießt.

© Stefan Jacons/Tagesspiegel

Dieser hatte den Schützen offenbar zunächst nicht wahrgenommen und ging weiter seiner Arbeit nach, bis das Knallen der Schüsse durch den Raum klang. Offenbar haben ihn sämtliche Schüsse verfehlt, obwohl er nur wenige Meter vor dem Schützen stand.

© Tsp / Stefan Jacobs

Wie ein Tagesspiegel-Reporter berichtete, waren mehrere Bereiche in Köpenick gesperrt. Bereits vor der ein Kilometer entfernten Best-Sabel-Schule standen behelmte Polizisten und führten Sicherheitsmaßnahmen aus. Auch die Bahnhofstraße war ab der Seelenbinderstraße vor dem Forum Köpenick gesperrt. Rundum bildete sich Stau.

Der Tatort sei dem Reporter zufolge auch noch vermessen worden. Demnach wurde die Straße noch den ganzen Nachmittag gesperrt. Auf der Fahrbahn vor dem „City Grill“ waren außerdem weiße Farbmarkierungen zu sehen. S- und Regionalbahnen fuhren jedoch normal.

Laut einem Feuerwehrsprecher mussten neben der angeschossenen Person auch zwei direkt betroffene Augenzeugen unter Schock ins Krankenhaus. (Tsp, dpa)