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Hier wird nicht geschwommen

© Jörn Hasselmann

Probleme bei Sanierung Berliner Freibäder: Columbiabad und Prinzenbad werden erst im Juni fertig

Das Wetter ist bestens, die Laune bei Badegästen nicht. Zwei große Freibäder sind erst in mehreren Wochen fertig: In Kreuzberg und Neukölln verzögert sich die Sanierung erheblich.

Stand:

Zwei Berliner Sommerbäder werden erst Mitte bis Ende Juni fertig. Dies teilten am Dienstag die Berliner Bäderbetriebe mit, an beiden Standorten dauern die Bauarbeiten deutlich länger als geplant.

Im Neuköllner Columbiabad und dem Kreuzberger Prinzenbad stehen in den kommenden Wochen nur jeweils ein großes Becken zur Verfügung. Deshalb dürfen maximal 1000 Besucher gleichzeitig in diese beiden Sommerbäder hinein, bei sehr gutem Wetter sogar nur 750. Das soll die Wasserqualität in dem verbliebenen Becken gewährleisten.

Unter normalen Umständen dürften 7000 Besucher in das Prinzenbad, sagte Sprecherin Claudia Blankennagel. Der Eintrittspreis wurde reduziert, es gilt für alle der Ermäßigungstarif.

Besonders ärgerlich ist die Lage im Prinzenbad. Dort ist nur das Sportbecken geöffnet, Besucher müssen einen weiten Umweg entlang von Bauzäunen dorthin laufen. Das Nichtschwimmerbecken soll Mitte Juni fertig sein, das Becken an den Terrassen Ende Juni und das Planschbecken sogar erst Anfang Juli. Das Sportbecken im Columbiabad soll nach Angaben von Bädermanager Henry Peukert Mitte Juni fertig sein. Peukert bat alle Besucher um Verzeihung wegen dieser doppelten Panne.

Blütenstaub bedeckt Teiles eines Beckengrunds im Prinzenbad.

© Jörn Hasselmann

Im Prinzenbad sollte eigentlich im Winter der Pumpenkeller saniert werden. Die Bauschäden waren aber unvorhergesehen groß, es fielen große Betonbrocken aus der Deckenkonstruktion. Deshalb musste der Keller inklusive Rohre völlig erneuert werden. Im Sportbecken in Neukölln hatten sich im Frühjahr überraschend die Fliesen vom Rand gelöst. Drei Freibäder sind in diesem Jahr wegen Sanierung komplett geschlossen: Das Kombibad Spandau und das Sommerbad im Kombibad Mariendorf werden saniert. Das Sommerbad Lichterfelde ist geschlossen wegen Baumängeln, die Finanzierung ist noch nicht geklärt.

750
Besucher dürfen bei gutem Wetter nur ins Prinzenbad.

Mehrere Bäder öffnen trotz des aktuell schönen Wetters erst Ende Mai, das Sommerbad Pankow, die Kinderbäder Platsch und Monbijou und das Sommerbad Humboldthain. Anfang Juni öffnen die Sommerbäder Staaken West und Mariendorf (Rixdorfer Straße) sowie in der Wuhlheide.

Das Nichtschwimmerbecken im Prinzenbad soll Mitte Juni fertig sein.

© Jörn Hasselmann

Im Kreuzberger Prinzenbad waren Arbeiter am Dienstag mit der Reinigung des großen Nichtschwimmerbeckens beschäftigt, am Wochenende soll es befüllt werden. Doch das Wasser darf erst nach einer Woche beprobt werden. Diese Probe muss das Gesundheitsamt dann auswerten und das Okay geben. Das bedeutet: Besucher werden wochenlang klares Wasser im Becken sehen, aber nur hinter Bauzäunen. Diese Situation werde bei Besuchern wohl kaum auf Verständnis stoßen, prophezeite ein Angestellter am Dienstag.

Beide Bäder sind Jahrzehnte alt und anfällig für Schäden. Peukert sagte, dass viele Bäder mittlerweile um die 70 Jahre alt seien, auch das Bad am Insulaner und das in Mariendorf hätten eine große Sanierung noch vor sich. Auch im Prinzenbad sei offen, wann die Becken erneuert werden, also Wannen aus Edelstahl bekommen. Vor einigen Wochen hatte der Vorstandschef der Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg, gesagt, dass noch nie in den Berliner Bädern so viele Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten gleichzeitig gelaufen seien. 2024 sei der Höhepunkt bei den Sanierungen erreicht, versprach Kleinsorg.

Vor einer Woche hatte Kleinsorg im komplett sanierten Sommerbad Wilmersdorf die Sicherheitsbestimmungen für das laufende Jahr vorgestellt. So bleibt es bei der 2023 nach Krawallen eingeführten Ausweispflicht und den Einlasskontrollen. Zäune werden erhöht, an besonders gefährdeten Stellen mit Stacheldraht verstärkt.

Ein Ampelsystem soll die Besucheranzahl steuern, wird ein Bad zu voll, werden keine Onlinetickets mehr verkauft. In fünf Bädern (Pankow, Neukölln, Kreuzberg, Humboldthain und Insulaner) ist in den Sommermonaten Juni bis August der Besuch ab zehn Uhr ausschließlich mit Onlinetickets möglich. Die Kassen haben in diesen Bädern nur frühmorgens geöffnet.

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