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Querdenker ziehen über die Karl-Marx-Allee in Richtung Alexanderplatz.

© Christoph Kluge

Querdenker-Proteste in Berlin: Etwa 80 Festnahmen bei Demonstration am Sonntag

Pflastersteinwurf auf Presseteam der Polizei + Trotz Verboten zogen erneut tausende Protestierende durch Berlin + Der Newsblog zum Nachlesen.

Stand:

Tausende Kritiker der Corona-Maßnahmen zogen am Sonntag durch Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg. Einige Teilnehmer versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Demonstrationsverbote wurden missachtet. Insgesamt gab es am gesamten Demowochenende etwa 180 Festnahmen. Lesen Sie hier mehr zu den Ereignissen:

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Sebastian Leber
Author Sebastian Leber

So war der Tag

Am Potsdamer Platz harren noch immer einige dutzend Aktivisten unter ihren Regenschirmen aus, werden jedoch von lautem Gegenprotest der sogenannten "Antiverschwurbelten Aktion“ übertönt. Klar ist: Ein Jahr nach dem gescheiterten Reichstagssturm sind die Proteste der Corona-Verharmloser deutlich kleiner und planloser ausgefallen als erwartet. Zudem bekamen die Demonstranten vielfach Gegenwind von Anwohnern und Passanten zu spüren.

Eine Zusammenfassung des Tages können Sie hier lesen. Damit verabschieden wir uns aus dem Liveblog und wünschen einen schönen Abend.
tagesspiegel
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Showdown der Unverbesserlichen am Potsdamer Platz
Streamer am Potsdamer Platz
Streamer am Potsdamer Platz   Bild: Christoph M. Kluge
Obwohl der Protesttag offensichtlich vorbei ist, wollen einige Querdenker das noch nicht wahrhaben. Mit der U-Bahn fahren sie vom Alex zum Potsdamer Platz, um an der Kundgebung der "Basis" auf dem nahen Leipziger Platz teilzunehmen. Doch diese Versammlung ist bereits beendet.

Im Bahnhof ruft die Gruppe Parolen. Doch schon trifft Bereitschaftspolizei ein, stoppt sie. Ein Querdenker beschimpft die Polizei durch sein Megafon. Die Polizeikräfte gehen vor, scheinen ihn gezielt festnehmen zu wollen. Der Rufer flieht durch den Bahnhof, verfolgt von den Beamt:innen. Die Polizeikräfte erwischen ihn zwar nicht. Sie erteilen aber anderen Querdenkern Platzverweise. Die Gruppe löst sich auf. 

Kurz darauf zieht eine andere kleine Gruppe um die Influencer Carolin Matthie und Boris Reitschuster durch die Leipziger Straße. Auf dem Potsdamer Platz steht ein kleiner Gegenprotest der "Reptiloiden", einer linken Initiative. Die Gegendemo verhöhnt die Querdenker mit zynischen Sprüchen. Als die Querdenker über die Straße zu den Reptiloiden gehen wollen, schreitet die Polizei ein und drängt sie wieder zurück.

Das Protest-Wochenende endet so wie letzten seiner Art: Einige Videostreamer filmen sich selbst, während sie die Polizei anschreien oder interviewen sich gegenseitig. Die meisten anderen Querdenker sind längst gegangen.
Boris Reitschuster (Mitte) und Carolin Matthie (l.)
Boris Reitschuster (Mitte) und Carolin Matthie (l.)   Bild: Christoph M. Kluge
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Sebastian Leber
Author Sebastian Leber

Kundgebung am Leipziger Platz beendet

Die Wahlwerbe-Veranstaltung der Kleinpartei "Die Basis" ist am Leipziger Platz soeben beendet worden. Zuvor hatte ein Redner noch seine Hoffnung ausgedrückt, dass vor der Bundestagswahl noch viele Menschen an der Corona-Impfung sterben werden, damit die Bevölkerung aufwacht und in seinem Sinne wählt. Niemand hat ihm widersprochen.

Außerdem zeigte sich der Redner optimistisch, dass die Bewegung der Maßnahmen-Kritiker im Aufwind sei: "Wir werden immer mehr, und die anderen werden immer weniger!"
 
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Kundgebung am Alex wächst langsam an
Alexanderplatz
Alexanderplatz   Bild: Christoph M. Kluge
Auf dem Alexanderplatz sind inzwischen einige Hundert Menschen angekommen. Nach und nach werden es mehr. Der Veranstalter spielt Musik, vor allem Rock-Oldies. Ein paar Leute tanzen dazu im Regen. 

Die Kundgebung der Querdenker-nahen Partei "Die Basis" war zunächst verboten worden. Dann kippte aber ein Gericht dieses Verbot wieder. Der Veranstalter musste ein Hygienekonzept mit Masken- und Abstandspflicht vorlegen. Doch ebenso wie gestern auf dem Leipziger Platz interessiert das die Teilnehmenden offenbar nicht besonders. Niemand trägt einen Mund-Nasen-Schutz. Und langsam wird es auch enger.
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Julius Geiler
Zweiter Kessel in Prenzlauer Berg 
In der Rykestraße im Kollwitzkiez sind weitere hundert Menschen aus dem Querdenken-Spektrum von der Polizei eingekesselt worden. Zuvor gab es Tumulte weil sich Querdenker mit dem festgenommenen Holcaustleugner Reza Begi solidarisierten und die Polizei als „Waffen-SS“ beschimpften. Ein Teilnehmer sprach in dem Kontext davon, dass Holocaustleugnung „auch eine Meinung sei, die man respektieren müsste.“  
Bild: Julius Geiler
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Julius Geiler
Angriff auf Polizei-Presseteam
Polizeisprecher Martin Halweg bestätigte dem Tagesspiegel einen Angriff mit einem Pflasterstein auf den Einsatzwagen des Presseteams der Berliner Polizei in der Marienburger Straße. Am Auto entstand nur ein leichter Schaden, die Täter konnten bisher nicht ausfindig gemacht werden. Zuerst hatte der RBB-Reporter Olaf Sundermeyer auf  Twitter über den Angriff berichtet. 
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Sebastian Leber
Author Sebastian Leber

Wutausbruch am Leipziger Platz

Bei der "Basis"-Kundgebung am Leipziger Platz hat sich inzwischen die Kunde vom Kessel in Prenzlauer Berg herumgesprochen. Die Empörung ist groß. Ein Redner klagt, so etwas sei “seit 1945 nicht mehr vorgekommen”, dies sei “Zeitgeschichte”. Er kündigt an, nun zur Danziger Straße zu laufen, um seine eingekesselten Freunde dort herauszuholen. Sein Nebenmann erklärt ihm, der Weg sei recht lang. 

Ein anderer Redner beschimpft die anwesenden Polizisten, sie würden “das eigene Volk drangsalieren”. Kurz darauf entschuldigt er sich bei den anderen Teilnehmern, dass er mit seinem Wutausbruch soeben gegen die “Säule der Achtsamkeit” seiner Partei verstoßen habe.

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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Kundgebung auf dem Alex
Alexanderplatz
Alexanderplatz   Bild: Christoph M. Kluge
Auf dem Alexanderplatz nehmen etwa 150 Menschen an einer Kundgebung der Querdenker-nahen Partei "Die Basis" teil. Es nieselt leicht.

Der Redner sagt, dass auf dem Alex regelmäßig gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert werde: "Seit Dezember stehen wir schon hier". Bei einer dieser Kundgebungen habe "Captain Future" vor einigen Monaten erstmals eine Polonaise angeführt. 
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Sebastian Leber
Author Sebastian Leber

Basis-Kandidatin wird persönlich 

Am Leipziger Platz beklagt sich die Basis-Kandidatin Alexandra Motschmann auf der Bühne darüber, dass ihr Bruder Michael Großinvestor beim Impfstoff-Hersteller Biontech ist. Sie verzeihe ihm zwar menschlich, er müsse sich aber trotzdem für seine Taten verantworten und werde eventuell im Gefängnis landen. Dies sei dann eben so, sagt sie. 

Ein Direktkandidat der Basis erzählt auf der Bühne, sein Bekannter habe durch die Corona-Impfung Herpes bekommen. Ein anderer Redner liest aus dem Tagesspiegel-Liveblog vor und regt sich auf.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Querdenker würden gern durchbrechen
Prenzlauer Allee
Prenzlauer Allee   Bild: Christoph M. Kluge
An der Prenzlauer Allee Ecke Wörther Straße diskutieren die Querdenker, ob sie eine Absperrung der Polizei durchbrechen sollen. Die Polizeikette versperrt den Weg in Richtung Alexanderplatz. 

"Wir sind viel mehr", sagt ein Mann. Eine Frau flüstert: "Wenn wir alle zusammen gehen, können sie nichts machen." Ein anderer Mann schimpft, die Polizei habe kein Recht, den Weg zu versperren.

Am Ende fehlt es aber doch an Entschlossenheit. Weitere Polizeikräfte treffen ein, die Kreuzung wird geräumt. 
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Querdenker gegen Anwohner in Prenzlauer Berg
Polizeikette in der Greifswalder Straße
Polizeikette in der Greifswalder Straße   Bild: Christoph M. Kluge
Auch auf der Greifswalder Straße hat die Polizei eine Sperre aufgebaut. Damit trennt sie den Aufzug von einem anderen, der sich etwas weiter südlich befindet. Gleichzeitig wird dadurch der Weg nach Mitte versperrt. "In Bewegung bleiben!", ruft jemand. Es geht weiter durch das Winsviertel in Richtung Prenzlauer Allee.

Anwohnende rufen den Querdenkern aus den Fenstern Beschimpfungen zu. Vor einem Café zeigen Passant:innen den Mittelfinger. Die Demonstrant:innen antworten immer wieder mit "Nazis raus!" -Rufen. In der Marienburger Straße pöbeln sie einen Wahlkampfstand der Grünen an.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
"Bye Bye, Stuttgart!"
Danziger Straße
Danziger Straße   Bild: Christoph M. Kluge
Auf der Danziger Straße reißt eine Frau ein Wahlplakat der Grünen ab. Die Demo biegt hinter dem Arnswalder Platz in die Bötzowstraße ein.

Eine Anwohnerin ruft aus dem Fenster: "Wovor habt ihr eigentlich Angst?" Ein Demonstrant mit Bierflasche in der Hand antwortet mit einer Gegenfrage: "Bischt du geimpft?", ruft er im schwäbischen Dialekt. Sie sei geimpft, sagt die Frau, und fordert die Querdenker auf, nach Hause zu fahren: "Bye Bye, Stuttgart!" Dann schließt sie das Fenster.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Querdenker im Gegenverkehr

Landsberger Allee Ecke Danziger Straße
Landsberger Allee Ecke Danziger Straße   Bild: Christoph M. Kluge
An der Kreuzung Landsberger Allee / Danziger Straße kommt es fast zu einem Unfall. Mehrere Fahrzeuge biegen ab und geraten in den Randbereich der Demo. Querdenker, die zuvor auf die Gegenspur gelaufen waren, springen erschrocken zur Seite. "Sind die bescheuert?", ruft eine Demonstrantin - und meint die Autofahrer.

Die Demo zieht nun wieder nordwestlich in Richtung Greifswalder Straße.
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Julius Geiler
Auch Identitäre vor Ort 
Wie Livestreams auf YouTube zeigen, nimmt auch die rechtsextreme, vom Verfassungsschutz beobachtete „Identitäre Bewegung“ mit Aktivisten an den illegalen Demonstrationen teil. So ist ein Banner mit der Aufschrift „Großer Austausch“ zu sehen, einer der beliebtesten Verschwörungstheorien der Neuen Rechten. Direkt dahinter laufen Unterstützer der sogenannten „Freien Linken“.  
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Madlen Haarbach
Author Madlen Haarbach

Gzuz weist Gegner von Corona-Politik zurecht: „Wahrt die Abstände“

Ein Gangster-Rapper im Einsatz für die Ordnung: Sänger Gzuz hat in Berlin Demonstranten gegen die Corona-Politik dazu aufgerufen, die Vorschriften einzuhalten. „Wahrt die Abstände“ und „Ihr habt alle keine Maske“, rief er am Sonntag den Demonstranten von einem Café aus zu. „Angela Merkel - best in the world“, ergänzte er. (dpa)
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