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Hier kommt Alex: Herbstlicher Andrang in der Berliner City.

© imago/Sabine Gudath

Reformationstag lockt Einkäufer: Berliner Handel verdient an Brandenburgern

Läden in der Hauptstadt profitieren vom Feiertag im Umland. An einem anderen Termin ist es genau umgekehrt.

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Der Feiertag in Brandenburg an diesem Freitag verspricht den Berliner Einzelhändlern gute Geschäfte. Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, bezeichnet den in Brandenburg arbeitsfreien Reformationstag als „ein Geschenk für den Berliner Handel“. Erfahrungsgemäß generiere er etwa zehn Prozent mehr Umsatz für den Handel in Stadtrandnähe. Diese Erfahrung gelte übrigens auch umgekehrt für den Frauentag am 8. März, der nur in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern Feiertag ist.

Tatsächlich waren in früheren Jahren am Reformationstag die Einkaufsstraßen regelmäßig von Autos aus Brandenburg verstopft, während am Frauentag die riesigen Parkplätze der Shoppingcenter im Speckgürtel – vom Stern-Center Potsdam über den Kaufpark Eiche bis zu Höffner und Ikea in Waltersdorf – voll belegt waren.

Man kann auch mal einen Euro mehr ausgeben, wenn man eine schöne Gelegenheit dazu hat.

Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes

Busch-Petersen sieht in dieser Resonanz zum einen den „Ausdruck der Sehnsucht der Leute, einfach mal einzukaufen, wenn sie freihaben“. Zum anderen widerlege diese Erfahrung aus seiner Sicht die verbreitete Behauptung, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden könne: „Man kann auch mal einen Euro mehr ausgeben, wenn man eine schöne Gelegenheit dazu hat.“

Fürs KaDeWe beginnt jetzt „die schönste Zeit des Jahres“

Das KaDeWe nennt auf Anfrage zwar keine Details zum konkreten Tag, aber erklärt, man freue sich zum Feiertag und dem verlängerten Wochenende „auf viele Gäste aus den umliegenden Bundesländern“. Die Weihnachtssaison sei für den Handel „die schönste Zeit des Jahres“; man sei seit Wochen darauf vorbereitet und „unsere Ressourcen dahingehend ausgerichtet“. Das Management der für viele Brandenburger ebenfalls günstig gelegenen Spandau Arcaden wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Nach Auskunft von Verbandschef Busch-Petersen ist der Effekt auch aus anderen Bundesländern mit unterschiedlichen Feiertagsterminen bekannt. Außerdem gebe es ihn an den deutschen Außengrenzen dauerhaft – wegen der „übertrieben regulierten“ Öffnungszeiten in Deutschland, die die Kunden sonntags in die geöffneten Läden der Nachbarländer zögen.

Der Reformationstag ist nicht nur in allen ostdeutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag, sondern auch in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

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