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Wim Wenders (l) und Detlev Buck haben Spaß auf der Feier zum 50-jährigen Bestehens der Filmförderungsanstalt.

© Jörg Carstensen/dpa

Woche der Jubiläen in Berlin: Roter Teppich ohne Ende

130 Jahre Urania, 100 Jahre Deutsches Filmorchester Babelsberg, 50 Jahre Filmförderungsanstalt: Premieren satt – derzeit gibt es immer was zu feiern.

Dies ist die Woche der Jubiläen, der Premieren, der roten Teppiche. Am Montag kam sogar Urania, die Muse der Sternenkunde, leibhaftig vom Olymp hernieder, um beim Fest zum 130-jährigen Bestehen der nach ihr benannten Volksbildungsstätte mitzufeiern.

Am Dienstagabend folgte die FFA. FFA? Freiwillige Feuerwehr Augsburg? – wie einer im Jubiläumstrailer fragte. „Fiel Fiel Arbeit“, erklärt Doris Dörrie darauf, und das seit 50 Jahren. Auf den Tag genau so alt ist die Filmförderanstalt, ein Grund zum Feiern im Pierre Boulez Saal in der Französischen Straße.

Zu den Gästen zählten Iris Berben, Karoline Herfurth, Volker Schlöndorff und Regina Ziegler, auch Ulrike Ottinger, Burghart Klaußner, Andreas Dresen und Wim Wenders. Als Jubiläumsredner beschwor FFA-Präsident Bernd Neumann das Kino als „Premiumort“ in Zeiten von Streamings, Kulturstaatsministerin Monika Grütters feierte die FFA als „weltweit einzige abgabebasierte, vom Solidargedanken getragene Filmförderung“.

Eine Woche der Jubiläen

Unter den Gästen war auch Artur Brauner, der am ersten August exakt so alt wird, wie das Deutsche Filmorchester Babelsberg, nämlich 100. Das Orchester gab Soundtracks aus fünf Jahrzehnten zum Besten – von „Das Boot“ bis zu „Good Bye, Lenin!“, unterbrochen von Interviews mit Filmschaffenden. Geschichten von fast tätlichen Auseinandersetzungen wegen abgelehnter Förderanträge vor dem FFA-Gebäude, von früher Frauen-Power oder der Erfindung der Multiplex-Kinos.

Am Mittwochabend können sich Schaulustige an gleich zwei roten Teppichen aufstellen. Der eine liegt vor dem Cinema Paris, wo das Team von „Ku’damm 59“, der Fortsetzung des erfolgreichen, von der Ufa fürs ZDF produzierten Dreiteilers „Ku’damm 56“, erwartet wird, darunter Heino Ferch, Ulrich Noethen und natürlich Regisseur Sven Bohse.

Parallel wird im Zoo-Palast der Dokumentarfilm „Unsere Erde 2“ gefeiert, der erste Teil hatte vor zehn Jahren 3,8 Millionen Zuschauer angelockt. Spektakuläre Naturaufnahmen sind zu erwarten, neben Regisseur Richard Dale ist auch Günther Jauch angekündigt, Sprecher des zwischen Zebras, Pinguinen, Pottwalen und anderem Getier spielenden Films.

Am Donnerstagabend geht es im Kino International mit der Premiere von „Der Hauptmann“ eher martialisch weiter (siehe Kasten), während die am Sonntagnachmittag im Zoo-Palast geplante Premiere sich geradezu vorösterlich gibt: Gezeigt wird „Peter Hase“, ein kindgerechtes Animationsabenteuer nach den noch immer erfolgreichen Kinderbüchern der englischen Autorin Beatrix Potter (1866- 1943). Deren Leben wurde bereits verfilmt, mit Renée Zellweger in der Hauptrolle.

Peter Hase ist in seiner Heimat so berühmt, dass die britische Münzprägeanstalt Royal Mint zum 150. Geburtstag Potters 50-Pence-Münzen mit Hasen-Motiv herausgab. In der deutschen Version des Films wird die Figur von Christoph Maria Herbst gesprochen, der wie seine Kolleginnen Heike Makatsch, Jessica Schwarz und Anja Kling im Kino erwartet wird. Und auch Peter Hase wird über den roten Teppich hoppeln. Man sollte also für alle Fälle ein paar Möhren mitbringen.

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