Sanierung im Berliner Norden verzögert sich: Wiedereröffnung der U6 im Frühjahr 2025 wackelt

Wer im Norden Berlins auf die U-Bahn angewiesen ist, muss sich seit Monaten in volle Ersatzbusse quetschen – und mit deutlich längerer Fahrzeit rechnen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sanieren den nördlichen Abschnitt der U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und dem Endbahnhof Alt-Tegel.

Nach Auskunft des Unternehmens ist jedoch nicht mehr gesichert, dass der erneuerte U-Bahndamm wie geplant im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen kann. „Nach den ersten Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Bahndamm und die tragenden Konstruktionen intensiver saniert werden müssen“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Bei großangelegten Bauarbeiten auf Bestandsstrecken müsse man sich auf unvorhergesehene Umstände einstellen, die zu Verzögerungen führen könnten. Dieser Fall sei bei der Sanierung der U6 nun eingetreten.

Die Hochbahn ging 1958 als erste Neubaulinie nach dem Krieg in Betrieb. Innerhalb weniger Jahre wurde der Damm damals aus Trümmerschutt errichtet. Sein Zustand erfordert laut BVG eine „Kompletterneuerung“.

Wann mit einer Wiedereröffnung zu rechnen ist, gab das Landesunternehmen nicht bekannt. Ein belastbares Datum sei erst nach Auswertung der Untersuchungen im Sommer zu nennen. U-Bahn-Bauchef Uwe Kutscher sagte der „Berliner Zeitung“, es würden einige Monate hinzukommen. Laut dem Bericht ist intern von einer Wiedereröffnung im Jahr 2026 die Rede.

Wegen Reparaturarbeiten gibt es auf der U6 bis voraussichtlich 8. April auch zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Reinickendorfer Straße Einschränkungen. Am U-Bahnhof Seestraße hatte Ende Februar ein Kabel im Gleisbett gebrannt. Der Ersatzbus verkehrt nun auch zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Leopoldplatz. Von dort fahren Züge bis zur Reinickendorfer Straße im Pendelverkehr.