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Das Raumkonzept unterstützt die Idee eines gemeinsamen „Lernhauses“.

© ©plzzo.com

Mit „Kinderhausmeistern“ und „Leseaquarien“: Schule in Prenzlauer Berg für den Deutschen Schulpreis nominiert

Die Maria-Leo-Schule in Prenzlauer Berg überzeugte die Jury mit ihrem ganz besonderen Konzept eines Lernhauses. Dabei geht es auch viel um Verantwortung für andere.

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Berlin hat abermals Aussichten auf den Deutschen Schulpreis: Die erst vor wenigen Jahren neu gegründete Maria-Leo-Grundschule in Prenzlauer Berg gehört zu den am Montag bekannt gegebenen bundesweit 20 Nominierten. Diese werden in den kommenden Monaten von der Preisjury besucht, am 30. September wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gewinner bekannt geben.

„Ganztag ist an der Maria-Leo-Grundschule in Berlin keine bloße Ergänzung zum Unterricht, sondern der Rahmen für gemeinsames Lernen, Leben und Verantwortung“, heißt es in der Begründung für die Nominierung. Hervorgehoben wird auch, dass Lehrkräfte sowie Erzieher und Erzieherinnen gemeinsam planen, wie sie die Kinder durch den gesamten Schultag begleiten.

300.000
Euro werden an die Gewinner vergeben.

Auch das wichtige gemeinsame Mittagessen werde als Bildungszeit verstanden: „Gespräche werden angeregt, Sprache gefördert, Beziehungen gepflegt“. Die Jury hebt zudem hervor, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur für sich selbst Verantwortung übernehmen, sondern auch für die Gemeinschaft: als Kinderhausmeisterinnen und Kinderhausmeister, in selbst organisierter Spielausleihe oder im Schülerparlament.

Die Architektur der Schule kommt der Idee des von der Schule verfolgten Konzept eines „Lernhauses“ entgegen, denn sie ist in einem modernen Compartment-Gebäude untergebracht. Das bedeutet, dass es auf jeder Etage statt der üblichen Flure große Foren mitsamt Sitzecken, den sogenannten Leseaquarien, gibt, in denen die Kinder gemeinsam Zeit verbringen oder auch in Kleingruppen lernen können.

Eine „Museumsinsel“ gibt es auch

Zudem sind die vier Stockwerke thematisch geprägt. Der zweite Stock etwa heißt „Museumsinsel“ und bietet neben den Lernräumen eine Lernwerkstatt für Naturwissenschaften sowie eine Schulbibliothek. Nachmittags kann man sich auf der Museumsinsel im Dschungelraum spielerisch mit den Bewohnern des Dschungels beschäftigen.

Das Gebäude der Maria-Leo-Grundschule folgt dem Konzept der Compartment-Architektur.

© David Matthiessen

Der dritte Stock gibt als „Kunstvilla“ den Rahmen für die Kreativwerkstatt sowie für die Fachräume Kunst und Musik sowie am Nachmittag Platz für die Welt des Theaters.

Berlin hat noch nie den Hauptpreis gewonnen

Der Deutsche Schulpreis ist die angesehenste Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland: Es werden 300.000 Euro verteilt. Berlin hat bereits sechs Preise gewonnen, aber noch nie den mit 100.000 Euro dotieren Hauptpreis.

Vergeben wird der Preis seit 2006 von der Robert-Bosch-Stifung und der Heidehof-Stiftung. Kooperationspartner sind die ARD und die „Zeit“-Verlagsgruppe. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen bestmöglich gestalten können. Erstmals wird 2025 auch ein mit 30.000 Euro dotierter „Themenpreis für Schulen, die Demokratie leben“ vergeben.

Bei der Auswahl der Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Unterrichtsqualität“, „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Lernende Schule“.

Im Anschluss an die Austragung des Wettbewerbs werden die erfolgreichen Konzepte aufbereitet und allen interessierten Schulen über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform des Deutschen Schulportals zugänglich gemacht, berichtet die Bosch-Stiftung. Alle Bewerberschulen haben zudem die Möglichkeit, im Forum des Deutschen Schulpreises 15 Monate lang „intensiv an der eigenen Unterrichtsentwicklung zu arbeiten“. Zudem gibt es die Möglichkeit für Hospitationen.

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