
© Foto: Jörn Hasselmann
Neue Koordinierungsstelle eingesetzt: Senat will Kindern von Berliner Häftlingen helfen
Der Berliner Senat will Kinder von Inhaftierten besser unterstützen. Dafür soll eine Koordinierungsstelle noch in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen.
Stand:
Um die Situation von Kindern von Häftlingen zu verbessern, setzt der Berliner Senat eine Koordinierungsstelle für Kinder von Inhaftierten ein. Sie soll im Dezember ihre Arbeit aufnehmen, wie die Senatsverwaltungen für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung sowie für Bildung, Jugend und Familie am Montag gemeinsam mitteilten.
Ziel des neuen Stelle seien unter anderem der Ausbau und die Weiterentwicklung eines familienfreundlichen Justizvollzuges, die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle und die Entwicklung von speziellen Angeboten für betroffene Familien, hieß es. Außerdem sollen Fachkräfte in Justiz und Jugendhilfe besser geschult, vernetzt und für die Bedarfe der von Haft betroffenen Familien sensibilisiert werden. Träger des gemeinsamen Projekts ist die „Freie Hilfe Berlin e.V.“.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
„Kinder, die damit aufwachsen müssen, dass ein Elternteil im Gefängnis sitzt, sind besonderen Belastungen ausgesetzt“, teilte Berlins Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) mit. Daher sei es wichtig, sie auf ihrem Weg bestmöglich zu unterstützen.
Die neue Koordinierungsstelle sei ein wichtiger Baustein für die Stärkung der Rechte von Kindern, ergänzte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). „Kinder haben ein Recht auf beide Eltern, auch wenn einer der Elternteile inhaftiert ist.“ Auch für das andere Elternteil sei die Herausforderung groß, sagte Busse.
Laut Justiz- und Bildungsverwaltung sind in Deutschland jedes Jahr schätzungsweise etwa 100.000 Minderjährige von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Wissenschaftliche Untersuchungen wiesen darauf hin, dass mehr als zwei Drittel der betroffenen Kinder von negativen psychischen und physischen Folgen berichteten. Zudem sei für sie das Risiko, ebenfalls straffällig zu werden, höher. (Tsp)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: