
© dpa/Boris Roessler
Seuche im Berliner Tierheim ausgebrochen: Tauben sterben an hochansteckender Krankheit
Im Berliner Tierheim sind Tauben an der Newcastle-Krankheit gestorben. Die anderen Vögel sind in Quarantäne. Weitere Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen.
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Im Taubenschlag des Tierheims in Berlin-Lichtenberg ist die sogenannte Newcastle-Krankheit ausgebrochen, eine hochansteckende Vogelkrankheit. Dies teilte die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Donnerstag mit, zuvor berichtete die „B.Z.“. Die Krankheit wurde offenbar im Rahmen einer Routine-Untersuchung Anfang Dezember festgestellt.
Das Virus ist unter Vögeln hochansteckend und tödlich, für Menschen jedoch weitestgehend ungefährlich. In seltenen Fällen und bei engem Tierkontakt könne das Virus eine Bindehautentzündung oder eine Schwellung der Ohrlymphknoten hervorrufen. Laut Senatsverwaltung ist der erste Ausbruch der Krankheit in einem Vogelbestand in Berlin.
Nach Angaben der Senatsverwaltung wurde die Newcastle-Krankheit schon am Freitag (6. Dezember) bei vier Tauben in dem Tierheim nachgewiesen. Seit Mitte November sind den Angaben zufolge bereits elf Tauben in dem Tierheim verstorben. Vier Tierkörper werden derzeit noch im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht, Proben aus drei weiteren Taubenkörpern werden im Nationalen Referenzlabor untersucht.
Vogelvolieren „amtlich gesperrt“
Nachdem am Freitag die Newcastle-Krankheit festgestellt wurde, sei der betroffene Vogelbestand von den anderen Tieren abgesondert und „amtlich gesperrt worden“, erklärt eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz auf Tagesspiegel-Anfrage. Bis gestern Abend sei noch diskutiert worden, ob ein Sperrkreis rund um das Tierheim nötig sei, letztlich entschied man sich jedoch dagegen, so die Sprecherin. Hierbei habe man sich mit dem Friedrich-Loeffler-Institut abgesprochen.
Auch im Tierheim gibt es neue Regeln für den Umgang mit Vögeln: Betriebsfremde Personen dürfen die Vogelhaltungen im Tierheim nicht mehr betreten und die mit der Versorgung von Vögeln betrauten Mitarbeitenden müssen Schutzkleidung tragen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Alle Vögel des Tierheims wurden derweil auf die Newcastle-Krankheit getestet.
Schon vor der Tauben-Untersuchung am Freitag gab es offenbar Befürchtungen, dass sich eine Krankheit im Tierheim ausgebreitet haben könnte. Schon am 28. November habe die Tierheimleitung mit dem Bezirksamt Lichtenberg „vorsorgliche Schutzmaßnahmen in die Wege geleitet“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung.
Weitere Schritte könnten folgen: Derzeit werde eine Risikoanalyse für die Gesamtsituation im Tierheim erarbeitet. Wenn alle Ergebnisse der Ermittlungen vorliegen, werden die notwendigen Schritte für den Vogelbestand des Tierheims und für die Geflügelhaltungen der Umgebung festgelegt. Ein Befund wird spätestens am Donnerstag erwartet.
Seit der Feststellung der Krankheit sind laut Senat zumindest keine weiteren Tauben im Tierheim verstorben. Alle Geflügelhalter, die noch nicht bei der Veterinäraufsicht registriert sind, müssen sich laut Senat nun umgehend nachmelden. „Ungewöhnlich auftretendes krankes oder totes Geflügel“ sei dort ebenfalls zu melden.
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