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Die Kulturszene macht gegen Sparpläne mobil. (Archivbild)

© Markus Lenhardt/dpa

Sparpläne des Senats: Kulturbranche organisiert Protestkonzert in Berlin

Drei Milliarden Euro streicht die Koalition aus dem Haushalt 2025. Alle Bereiche müssen sparen. Die Kulturbranche will das aber nicht hinnehmen.

Stand:

Nach Bekanntwerden der milliardenschweren Sparpläne der schwarz-roten Koalition in Berlin formiert sich in der Stadt Protest. Mit einem großen Konzert will die Berliner Kunstszene am Dienstag um 19.30 Uhr gegen den Sparkurs mobil machen. 

An der Abendveranstaltung mit dem Titel „Berlin ist Kultur – das Konzert“ im Haus der Berliner Festspiele beteiligen sich zahlreiche Häuser – darunter das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater, die Staatsoper Unter den Linden oder der Rundfunkchor Berlin. Auch Schauspielerin Katharine Mehrling und ihr Kollege Matthias Brandt haben sich angekündigt.

Auf dem Programm stehen verschiedene Beiträge aus unterschiedlichen Kultursparten, etwa klassische Musik, Performance, Tanz oder Schauspiel. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) überträgt das Konzert live als Videostream. Laut Angaben des Berliner Ensembles war die Veranstaltung innerhalb einer halben Stunde ausverkauft. 

Erst in der vergangenen Woche hatte die Kulturszene am Brandenburger Tor gegen die Sparpläne demonstriert, deren genaues Ausmaß damals noch unklar war. Inzwischen steht weitgehend fest, dass bei der Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro wegfallen sollen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Bei Bühnen, Orchestern, Museen oder der Clubszene hatte dies Empörung ausgelöst. 

Weitere Proteste geplant

Insgesamt spart die Koalition in dem bisher rund 40 Milliarden Euro umfassenden Landeshaushalt 2025 drei Milliarden Euro ein. Laut einer vorläufigen Liste der Koalition, die seit dem Wochenende kursiert, sind Tausende Haushaltstitel in praktisch allen Bereichen betroffen. Am Dienstag um 9 Uhr wollen sich die Spitzen der Koalition, darunter der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), dazu äußern und alle Details vorstellen. Am Montagabend beriet der Koalitionsschuss von CDU und SPD final über das Sparpaket. 

Angesichts des Sparhammers kündigten auch Gewerkschaften und Initiativen Proteste an. Die Landesarmutskonferenz ruft für Mittwoch (20.11.) um 14 Uhr zu einer Demonstration vor dem Roten Rathaus auf. Am Donnerstag plant die Gewerkschaft Verdi am Anhalter Bahnhof eine Protestaktion für zukunftssichere Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und der Familienförderung. Am 11. Dezember soll es eine große Kundgebung vor dem Roten Rathaus geben unter dem Motto „Ja zu Berlin. Nein zum Kaputtsparen“. 

Überproportional hohe Einsparungen sind in den Bereichen Verkehr, Umwelt und Klimaschutz oder im Wirtschaftsressort geplant. Etwas glimpflicher kommen Bildungs-, Innen-, Justiz- oder Sozialverwaltung davon. (dpa)

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