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Innensenator Henkel (links) und der Regierende Bürgermeister Müller nach dem Spitzentreffen.

© dpa

Krach nach den Krawallen in Berlin-Friedrichshain: SPD und CDU in der Gewaltspirale

CDU und SPD streiten weiter über den richtigen Umgang in Sachen Rigaer Straße. Das ist grotesk. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Lorenz Maroldt

Die Rollen in diesem Senatstheater sind gut besetzt, und so hat der Intendant auf Druck des Chefdramaturgen beschlossen, das Stück „Rigaer“ wegen großen Erfolgs auf dem Spielplan zu lassen – so lässt sich das Spitzentreffen Müller/Henkel zusammenfassen.

„Es ist nicht die Zeit für Runde Tische“, sagt der Regierende Bürgermeister (SPD), für den die Angriffe auf Polizisten die größere Niederlage sind. Innensenator Henkel (CDU) zieht Müllers absichtsvoll missverstandenen, aber auch hilflos-ungelenk formulierten Vorschlag zu Gesprächen (mit wem, blieb offen) genüsslich durch den Scherbenhaufen, und CDU-Generalsekretär Wegner eskaliert den koalitionären Krawall munter weiter: Müller habe „eine Gewaltspirale in Gang gesetzt“, weil er „vorherige Brandanschläge mit Gesprächsangeboten belohnt“ habe.

Ein singuläres Problem wurde hochgejazzt

Ja, so dumm geht’s zu im Wahlkampf von Berlin, in dem ein singuläres Problem (einem Investor passen die Bewohner seines Hauses nicht) zu einem grundsätzlichen hochgejazzt wurde – von beiden daran interessierten Seiten.

Aber mit Gewalttätern wollte auch Müller nicht verhandeln. Es geht um die Szene drumherum, zu der auch Anwohner zählen, die inzwischen mehr genervt sind von der massiven Polizeipräsenz als von den Allmachtsfantasien einzelner Linksextremisten.

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