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© ddp

Spenden: Diese Flut tut gut

Viele Prominente spenden der Arche-Kinderhilfe – auch Komiker Mario Barth.

Günther Jauch hat schon gespendet, Lukas Podolski will noch. Jetzt ist erst mal Mario Barth, der Olympiastadion-Comedian, an der Reihe. 3500 Euro will er für den Berliner Kinderhilfsverein Arche aufbringen, jeden Monat. Genau so viel kostet die Miete für die vierte Berliner Filiale der Arche im Humboldt-Krankenhaus in Reinickendorf. Am Donnerstag ist Eröffnung.

Mario Barth, der erfolgreichste Sprücheklopfer der Nation, hatte sich im vergangenen Jahr vier Stunden lang in der Hellersdorfer Arche-Zentrale umgeschaut und entschied sich, die Arbeit zu unterstützen. Kurz vor Weihnachten lud er 250 Kinder in eine Sondervorstellung von „Wickie“ ins Kino ein und spendete anschließend eine Runde Burger bei McDonald’s.

Das „Christliche Kinder- und Jugendwerk Arche“, vor 12 Jahren von Pfarrer Bernd Siggelkow gegründet, bietet Kindern eine warme Mahlzeit, Hilfe bei den Hausaufgaben und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, also alles, was eigentlich die Eltern machen sollten.

Die Arche expandiert inzwischen nicht nur in Berlin. In diesem Jahr wird es neue „Archen“ in Leipzig, Frankfurt am Main und Memmingen geben, 12 sind es inzwischen bundesweit, ebenso schnell wächst die Zahl prominenter Unterstützer. Der jüngste ist Profikicker Podolski, der gerne bei der Arche in Köln mithelfen möchte.

Starmoderator Günther Jauch hat mit seinem Engagement für die Suppenküche in Potsdam gleich eine ganze Spendenlawine ausgelöst (unter anderem von der „McDonald’s Kinderhilfe“). Für einen Neubau der Arche in Friedrichshain engagiert sich inzwischen der Sender RTL. Den Kontakt zur Arche hatte die Schauspielerin Susan Sideropoulos hergestellt, die selbst gespendet hat.

Warum ist die Arche so attraktiv für Prominente? „Wir haben unsere Arbeit sehr transparent gemacht“, sagt Arche-Sprecher Wolfgang Büscher. Und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand minimal gehalten. „Viele arbeiten ehrenamtlich.“ Pfarrer Siggelkow prangert in Talkshows die grassierende Kinderarmut an und erklärt, warum es nichts bringt, einfach das Kindergeld zu erhöhen. War seine Arbeit anfänglich in Hellersdorf sehr umstritten, gibt es heute kaum noch jemanden, der öffentlich Kritik übt. Ein Spendensiegel hat die Arche nicht, „das brauchen wir auch nicht“, sagt Büscher. Das Siegel Günther Jauch tut es auch.

Inzwischen sind große Unternehmen aufmerksam geworden. In Hamburg engagiert sich der Konzern Unilever, deshalb wird auch das Arche-Haus den Namen des Konzerns tragen. In Leipzig hat Porsche dem Kinder-Hilfsverein ein Haus zur Verfügung gestellt.

Von soviel Zuwendung kann das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) mit Sitz in Berlin nur träumen. „Wir finanzieren uns vor allem über eine große Masse an Einzelspenden.“ Von Konkurrenz könne aber keine Rede sein, sagt Jörg Reschke vom DKHW. „Der Spendenmarkt in Deutschland ist sehr groß.“ 

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