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„Super-Gau“ für Berliner Polizei: Besuch von Selenskyj beendet – Sperrungen im Regierungsviertel wieder aufgehoben
Vor Trumps Ukraine-Gipfel mit Putin schalten sich die Europäer mit dem US-Präsidenten zusammen. Auch Selenskyj ist dabei. Das Berliner Regierungsviertel war großräumig abgesperrt.
Stand:
Der Blitzbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Berliner Polizei am Mittwoch nach Darstellung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an ihr Limit gebracht. Der kurzfristige Einsatz und die extreme Gefährdungsstufe des Gastes seien „eine echte Mammutaufgabe“, sagte GdP-Landeschef Stephan Weh.
Wie die Polizei Berlin gegen 18.30 Uhr auf X mitteilte, war der Arbeitsbesuch am frühen Abend beendet. „Alle dazu eingerichteten Straßensperrungen werden nun abgebaut und sämtliche Einschränkungen sind aufgehoben“, hieß es. Auch die U-Bahnlinie U5 hielt nun wieder am U-Bahnhof Bundestag, nachdem dieser am frühen Vormittag geschlossen worden war, teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf Bluesky mit. Die Linie U5 fuhr ohne Halt durch den Bahnhof.
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„In Sachen Vorbereitung ist das natürlich ein Super-Gau“, hatte GdP-Chef Weh gesagt. Für beteiligte Einsatzkräfte würden Überstunden anfallen, das Privatleben müsse wieder zurückstehen. Zur Sicherung Selenskyjs sei in Berlin „alles in den Dienst gerufen, was irgendwie verfügbar ist“. Auch das alltägliche Geschäft müsse professionell bewältigt werden.
Nach Tagesspiegel-Informationen hatten die Berliner Polizei und die Bundespolizei zwar nicht erst Mittwoch davon erfahren – die Information unterlag jedoch im kleinen Kreis strengster Geheimhaltung. Die Berliner Kräfte waren daher erst am Mittwochmorgen in den Einsatz alarmiert worden.
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Scharfschützen, Boote und weitere Spezialkräfte im Einsatz
Laut Polizeisprecher Florian Nath sei die Berliner Polizei dank jahrelanger Erfahrungen und bestehender Strukturen jedoch jederzeit in der Lage, solche Ereignisse abzudecken und für allumfassende Sicherheit zu sorgen.
Die Sicherheitsmaßnahmen waren umfangreich: Mehrere hundert Beamte und Spezialkräfte sicherten den kurzfristigen Arbeitsbesuch Selenskyjs ab, hatte eine Sprecherin der Berliner Polizei mitgeteilt. Unterstützung erhielt Berlin dabei unter anderem von der Bundespolizei sowie den Landespolizeien aus Bayern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Thüringen unterstützte die Hauptstadt mit mindestens einem Hubschrauber.

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Im Regierungsviertel waren Spezialeinheiten mit Scharfschützen postiert, etwa auf dem Dach des Bundeskanzleramtes. Auf der Spree waren Boote der Polizei unterwegs, Beamte sicherten auch auf Jetskis die Umgebung des Gebäudes.
Sperrungen im Regierungsviertel wegen Besuch von Selenskyj
Am Mittwochmorgen hatte die Polizei erste Sperrungen angekündigt. „Es wird zu kurzfristigen Sperrungen für Fahrzeuge aller Art und Fußgänger im gesamten Parlaments- und Regierungsviertel kommen“, teilte die Behörde auf der Onlineplattform X mit. Als Grund nannte die Behörde den Arbeitsbesuch eines Staatsgastes, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen. Besucherinnen und Besucher mussten den Bereich weitläufig umfahren.

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Im Regierungsviertel hatte außerdem ein propalästinensisches Protestcamp für die Zeit des Staatsbesuchs umziehen müssen. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gebeten, das Camp zu verlassen. Dem seien sie nachgekommen. „Geplante Workshops können auf einer Ausweichfläche in der Nähe stattfinden“, hieß es von der Polizei auf X.
Auch als der ukrainische Präsident Ende Mai zuletzt in der deutschen Hauptstadt zu Besuch war, war Berlin zu einer Hochsicherheitszone geworden. Die Polizei hatte eine Allgemeinverfügung erlassen und 2400 Einsatzkräfte waren im Großeinsatz, um den Staatsbesuch abzusichern.
Selenskyj nahm in der Hauptstadt persönlich an den Videoschalten zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teil. Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Merz. Ziel war es, eine gemeinsame Linie mit US-Präsident Donald Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft. (Tsp, dpa)
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