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Tarifstreik bei öffentlichen Banken: Mitarbeiter legen am Freitag in Berlin und Brandenburg die Arbeit nieder
In Berlin unterbrechen Mitarbeiter öffentlicher Banken am Freitag ihre Arbeit. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem Warnstreik aufgerufen. Es geht um die Tarifverhandlungen.
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In Berlin streiken am Freitag, 6. September, die Beschäftigten der öffentlichen Banken in Berlin und Brandenburg. Zu dem Streik hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Beteiligt seien unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesbank Berlin, der Berliner Sparkasse, der Investitionsbank Berlin, der Investitionsbank Brandenburg sowie des S-Servicepartners Berlin. Dadurch könnte es im Kundenverkehr zu Einschränkungen kommen, teilte Verdi mit.
Um 10 Uhr soll der Warnstreik mit einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz eröffnet werden. Anschließend soll es einen Protestzug zum Gebäude des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands in der Lennéstraße geben.
Anlass für die Demonstration ist die bevorstehende zweite bundesweite Verhandlungsrunde am 12. September für die rund 60.000 Beschäftigten. „Das in der ersten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot der Arbeitgeberseite mit einer Laufzeit bis 2027 ist vollkommen indiskutabel und macht deutlich, dass der Arbeitgeberverband nicht ernsthaft an einer Einigung interessiert ist“, sagt Marcus Borck, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter für die Finanzdienstleistungen.
Verhandlungen gehen weiter
Die Arbeitgeber hatten eine Laufzeit von 43 Monaten bis zum 31. Dezember 2027 vorgeschlagen. Dabei sollten die Gehälter um fünf Prozent ab Oktober/November 2024 sowie um weitere 2,5 Prozent zum 1. Januar 2026 und um zwei Prozent bis zum 1. Januar 2027 steigen. Nachwuchskräfte sollen ab Oktober/November monatlich 150 Euro mehr und zum 1. Januar 2026 weiter 150 Euro erhalten.
Verdi spricht sich klar gegen diesen Vorschlag aus: „Die Beschäftigten werden sich auf keinen Fall einen Reallohnverlust über die kommenden Jahre gefallen lassen“, sagt Sebastian Orthmann, zuständiger Gewerkschaftssekretär für die aufgerufenen Institute. Verdi sehe sich gezwungen, mit dem Warnstreik zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um ein faires Angebot zu erhalten. „Uns ist bewusst, dass dies leider Beeinträchtigungen für die Kunden bedeutet.“
Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Auch fordert die Gewerkschaft eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen. Kommende Woche gehen die Verhandlungen weiter.
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