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Rund 3.500 Menschen arbeiten bei CFM in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport oder Reinigung (Archivbild)..

© Jens Kalaene/dpa

Update

Verhandlungsrunden ab Montag: Streik bei Charité-Tochter CFM wird ausgesetzt

Seit mehreren Wochen streiken Mitarbeiter der Charité Facility Management. Ab Samstag soll der Streik vorerst ausgesetzt werden – als Bedingung für Verhandlungen.

Stand:

Die Beschäftigten der Charité Facility Management (CFM) setzen ihren Streik ab Samstag vorerst aus. Das hat die Streikversammlung der CFM-Beschäftigten – an der alle Streikenden teilnehmen durften – Freitagfrüh entschieden, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

„In den Diskussionen wurde jedoch auch deutlich, dass wir sofort wieder auf der Straße stehen, wenn die CFM in den Verhandlungen weiter blockiert“, erklärte die CFM-Beschäftigte und Diätassistentin Anne Ruback. Seit mehr als einem Monat befinden sie und ihre Kolleg:innen sich im Erzwingungsstreik. Die CFM ist eine 100-prozentige Tochterfirma der Uniklinik Charité.

Die CFM und die Charité-Leitung hatten die Aussetzung des Streiks zur Bedingung gemacht, um in Verhandlungen einzutreten. Für kommenden Montag und Dienstag sind nach Angaben von Verdi entsprechende Runden geplant. Nach Tagesspiegel-Information hatten in dieser Woche schon die CFM-Geschäftsführung und die Personalchefin der Charité, Carla Eysel, in kleiner Runde mit Verdi-Vertreter:innen Auswege aus dem festgefahrenen Konflikt sondiert. Dabei soll es zu einem Durchbruch gekommen sein.

Charité auf Sparkurs

Verdi und die CFM wollen demnach über einen Stufenplan zur Erreichung der Entgelttabellen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) sowie vereinzelte Verbesserungen bei den sonstigen Arbeitsbedingungen verhandeln. Bis dato war Verdi nicht von seiner Maximalforderung, sämtliche TVöD-Bedingungen bei der CFM anzuwenden, abgerückt. Auch die CFM hatte lange gemauert.

„Wir begrüßen sehr, dass sich ver.di bereit erklärt hat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Es ist gut, jetzt auf Basis eines abgestimmten Verhandlungsrahmens konzentriert zu verhandeln und zu einer zeitnahen, seriös finanzierbaren und wertschätzenden Lösung für die Mitarbeitenden der CFM zu kommen“, teilte ein Sprecher der Charité mit.

An der Charité gilt ein Sparkurs, die landeseigene Universitätsklinik verbuchte 87 Millionen Euro Defizit in 2024. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) und Regierungschef Kai Wegner (CDU) machen bezüglich der CFM keine Finanzierungszusagen. Allerdings hat sich der Regierende zuletzt mehrfach öffentlich für höhere Löhne bei der CFM ausgesprochen.

Bei der CFM arbeiten rund 3500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Für 3200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen TVöD. (Tsp, dpa, sims)

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