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Techno-Institution „Tresor“ bleibt offen: DJ-Fachmagazin veröffentlicht Club-Ranking und eine Falschmeldung
Auch wenn es für Berliner Clubs im Ranking um die vermeintlichen „Top 100“ dieser Welt nicht gut aussieht, machen sie deshalb noch nicht gleich dicht. „Tresor“-Betreiber Dimitri Hegemann dementiert „Fake News“ über eine angebliche Schließung.
Stand:
Das war eine Falschmeldung: Im Zusammenhang mit dem jährlichen Ranking des Fachmagazins „DJ Mag“ über die vermeintlich 100 besten Clubs der Welt, kursierte kurzzeitig die Nachricht, dass die Berliner Techno-Institution „Tresor“ im April 2025 schließen würde. Das Magazin begründete damit den Umstand, dass der Club aus dem besagten Ranking verschwunden ist.
„Tresor“-Gründer Dimitri Hegemann dementierte dies gegenüber dem Tagesspiegel und sprach von „Fake News“, nachdem mehrere Medien, darunter auch der Tagesspiegel, Meldungen dazu verbreitetet hatten. Klar ist: Der „Tresor“ schließt nicht!
Das Ranking selbst beeindruckte Hegemann wenig, auch hatte er zum „DJ Mag“ keinen Kontakt. Tatsächlich hat das Magazin die entsprechende Passage inzwischen selbst als falsch erkannt. Wo vorher über den „Tresor“ geschrieben wurde: „Auch hier dürfte die anstehende Schließung im April 2025 eine Rolle gespielt haben – ein stiller Abschied für eine der einflussreichsten Techno-Locations der Welt“, steht jetzt die „Anmerkung der Redaktion“, dass die Mitteilung über die bevorstehende Schließung des „Tresors“ falsch gewesen sei.
Um Stimmen werben ist erlaubt
Einmal im Jahr veröffentlicht das Magazin diese und ähnliche Umfragen und sorgt damit für Medienrummel. Für Berlin ist dabei meist interessant, an welcher Stelle das „Berghain“ rangiert – in diesem Jahr rutsche der bekannte Berliner Club von Platz 13 im Vorjahr auf Platz 16. In den Top Ten ist nur noch ein deutscher Club aufgelistet: das „Bootshaus“ in Köln auf Platz sieben (Vorjahr: fünf).
Wirklich aussagekräftig sind solche Auflistungen nicht. Es handelt sich lediglich um Geschmacksfragen der Leser des Magazins, die mittels Online-Voting über ihre favorisierten Clubs abstimmen dürfen. Dabei unterstützt das Magazin aktiv das Werben um Stimmen durch die infrage kommenden Institutionen. Auf der Website heißt es dazu: „Die Werbung für Stimmen ist erlaubt und wird von ‚DJ Mag‘ unterstützt – Logos und Werbematerialien werden zu diesem Zweck bereitgestellt.“
Weiter heißt es, dass eine durch einen Club bezahlte Anzeige im Magazin keinen Einfluss auf die Teilnahmeberechtigung oder Platzierung in der Umfrage hätte, die Leistungen aber dennoch der Reichweitensteigerung dienten.
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