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Tödlicher Stich in den Hals : Angeklagter in Berlin bestreitet absichtliche Tat
Zwei Männer geraten vor einem Wohnhaus in Berlin-Neukölln in einen Streit. Erst schubsen sie sich, dann zieht ein 40-Jähriger ein Cuttermesser.
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Ein kurzer Wortwechsel führte zu einer Schubserei und endete mit dem Einsatz eines Cuttermessers: Nach dem tödlichen Stich in den Hals eines 34-Jährigen wird einem 40-Jährigen der Prozess gemacht. Die Anklage gegen Hamze Al-Y. lautet auf Totschlag. Als Angreifer allerdings sieht er sich nicht. Es sei der 34-Jährige gewesen, der ihn angesprochen und einen Streit ausgelöst habe, schilderte er am Montag vor dem Landgericht. Mit dem Messer habe er „nur herumfuchteln“ und Angst machen wollen.
Der Angeklagte und der 34-Jährige waren sich am 9. August 2024 im Treppenhaus eines Wohnhauses in Neukölln begegnet. Al-Y. lebte damals bei seinen Eltern im Erdgeschoss. Kresimir M. kam wohl von einer Bewohnerin, mit der Al-Y. einst eine Affäre hatte. „Nur Sex, keine Liebe, keine Beziehung“, sagte der Angeklagte. Deshalb sei auch keine Eifersucht im Spiel gewesen.
Vor der Tür kam es zu einem Streit. Nach der Version des Angeklagten soll M. auf ihn zugekommen sein. „Warum verfolgst du mich“, habe M. gefragt. Sie hätten dann „Gesicht an Gesicht“ gestanden, sich gegenseitig geschubst. Weil er eine Eskalation befürchtet habe, will Gartenbauhelfer Al-Y. sein Cuttermesser gezogen haben.
M. aber habe sich nicht beeindrucken lassen – „er gab mir einen Schlag ins Gesicht“, behauptete der Angeklagte. Er habe den Arm gehoben. „Ich wusste nicht, ob ich ihn getroffen hatte“. Dann habe er Blut gesehen – „ich war wie erstarrt, bin dann weggelaufen“. Wenig später stellte er sich bei der Polizei und befindet sich seitdem in Haft.
Warum er mit einem Cuttermesser unterwegs war? „Ich benutzte es für die Arbeit“, sagte der 40-Jährige. Was geschah, nehme ihn sehr mit. Der Prozess geht Donnerstag weiter.
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