
© Hauke-Christian Dittrich/dpa
Trümmerteile auf der Straße: Explosion in Fleischerei in Gesundbrunnen – Verdächtiger in Klinik
Ein lauter Knall, dann brennt es in einem Geschäft in Gesundbrunnen. Feuerwehr und Polizei rücken an. Ermittler vermuten Brandstiftung. Doch es bleiben viele Fragen.
Stand:
Nach einem Brand in einer Fleischerei in Berlin-Gesundbrunnen sind zwei Verdächtige nach Polizeiangaben wieder auf freiem Fuß. Nach derzeitigem Stand gebe es nicht genug Haftgründe, hieß es. Der jüngere der beiden befinde sich wegen seiner Brandverletzungen noch im Krankenhaus, sagte eine Polizeisprecherin. Zu möglichen Hintergründen für die Tat machte die Polizei keine Angaben.
Polizisten hatten den 16-Jährigen und seinen mutmaßlichen Komplizen im Alter von 19 Jahren kurze Zeit nach dem Brand am Dienstagmorgen festgenommen. Gegen die beiden wird wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt, aber auch wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Laut Polizei soll ein Zeuge beobachtet haben, wie der Jüngere vor der Explosion aus dem Hauseingang kam und in einen wartenden Wagen stieg. Alarmierte Polizisten entdeckten dann das Auto und verfolgten es. Daraufhin kam es laut Polizei zu einer rasanten Verfolgungsfahrt, die im Märkischen Viertel mit der Festnahme der jungen Männer endete.
Schwere Explosion gemeldet
Gegen 4.20 Uhr waren am Dienstag die Rettungskräfte in die Pankstraße alarmiert worden. Einwohner hatten eine Explosion gehört und gemeldet, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr dem Tagesspiegel auf Nachfrage bestätigte. Die Explosion habe sich in einer Fleischerei ereignet, sagte der Sprecher. „Die Trümmerteile waren weit auf der Straße verteilt.“ Auch hatte einer der Anwohner einen Verdächtigen aus dem Hauseingang laufen und in ein wartendes Auto steigen sehen.
Bei der Person handelte es sich um einen 16-Jährigen, der von dem Brand neben einem Leichtverletzten ebenfalls Brandwunden davontrug. Der Minderjährige floh mit einem 19-Jährigen in einem Audi in Richtung Osloer Straße. Nach einer Fluchtfahrt quer durch die Residenzstraße verloren die Beamten vorerst die beiden Personen.
An der Birkenwerderstraße im Märkischen Viertel fand die Polizei wenig später den Fluchtwagen – und unter einem in der Nähe befindlichen Transporter auch die Verdächtigen. Der 19-Jährige fuhr den Audi nach Polizeiangaben ohne Führerschein. Sein Wagen wurde beschlagnahmt und er wurde in Polizeigewahrsam gebracht. Der 16-Jährige hatte außerdem mutmaßlich Drogen bei sich, so die Polizei. Er musste aufgrund seiner Verletzungen ins Krankenhaus.
Anwohnerin nach Brand verletzt – Verdächtigen droht große Strafe
Acht Bewohner des Mehrfamilienhauses brachten sich am frühen Morgen selbstständig in Sicherheit, wie die Feuerwehr mitteilte. Demnach löschten die Einsatzkräfte das Feuer in dem fünfgeschossigen Haus in kurzer Zeit.
Die weitere verletzte Anwohnerin konnte in der Pankstraße durch die Rettungskräfte behandelt werden. Insgesamt waren 46 Feuerwehrleute vor Ort.
Die Pankstraße war nach Polizeiangaben bis etwa 5.30 Uhr zwischen Badstraße und Böttgerstraße gesperrt. Die Buslinie M27 war ebenfalls von der Sperrung betroffen. Die Beamten leiteten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung, des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. (mit dpa)
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