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Schwarz-weiß-rote Reichsflaggen während einer Demonstration von Reichsbürgern und anderen Rechtsextremen für die Wiedereinführung der Monarchie am Neuen Palais in Potsdam, 14. November 2020. (Symbolbild)

© imago images/Martin Müller

Umsturzfantasien und Anschlagspläne: Durchsuchungen bei Kaiserreich-Unterstützern im Berliner Umland

Einst plante die Gruppe die Entführung des Gesundheitsministers. Drei weitere mutmaßliche Unterstützer der sogenannten „Kaiserreichgruppe“ wurden nun ausfindig gemacht.

Stand:

Wegen geplanter Anschläge durchsuchten am Mittwoch rund 60 Einsatzkräfte die Wohnungen mehrerer Unterstützer der „Kaiserreichsgruppe“. Die drei Männer im Alter von 46, 54 und 64 Jahren sollen unter anderem von deren Vorbereitungen zur Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung gewusst haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mit.

Die im Frühjahr 2022 zerschlagene sogenannte „Kaiserreichsgruppe“ hatte nach Behördenangaben einen gewaltsamen Umsturz geplant. Ausgelöst werden sollte dieser durch die Entführung des früheren Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) und Anschläge auf die Stromversorgung. Ziel der Gruppe war demnach die Errichtung einer autoritären Regierungsform nach dem Vorbild des 1918 untergegangenen deutschen Kaiserreichs. Daher kommt auch die Bezeichnung.

Die Männer werden der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung in Tateinheit mit Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens sowie des Nichtanzeigens geplanter Straftaten verdächtigt. Der 64-Jährige soll sich in einem Chat dazu bereit erklärt haben, Bahnanlagen für etwaige Anschläge auszukundschaften.

Staatsanwaltschaft: Männer wussten seit mehreren Jahren von Umsturzplänen

Die beiden anderen Männer sollen seit März 2022 von den Strukturen und Zielsetzungen der Gruppierung Kenntnis gehabt zu haben. Unter anderem sollen sie von den Vorbereitungen zur gewaltsamen Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung sowie den Beschaffungsplänen von Waffen gewusst haben.

Erst durch die Auswertung von sichergestellten Beweismitteln anderer Beschuldigter seien die Ermittler auf die Namen der drei Männer gestoßen, hieß es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.

Bei den Durchsuchungen im brandenburgischen Spremberg, Königs Wusterhausen sowie Stahnsdorf sicherten die Beamten diverse elektronische Speichermedien sowie unter anderem Luftdruckgewehre und eine Schreckschusswaffe.

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