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Zwei Wölfe sind im Gehege im Wildpark Schorfheide zu sehen. (Symbolbild)

© dpa/Patrick Pleul

Ungewöhnlicher Besuch in Brandenburg: Wölfe stehen vor einem Gartentor in Flecken Zechlin

Eine Familie im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hatte in der Nacht ungewöhnliche Besucher. Wölfe sollen sich vor dem Gartentor aufgehalten haben. Eine Wildtierkamera filmte die beiden.

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Im brandenburgischen Flecken Zechlin haben Videoaufnahmen für Aufsehen gesorgt: Zwei Wölfe sind scheinbar nachts durch den kleinen Ort gelaufen – festgehalten von einer Wildtierkamera an dem Tor eines Wohnhauses. Dies berichtete unter anderem der rbb.

Rund 700 Menschen leben in Flecken Zechlin (Ostprignitz-Ruppin) im Norden Brandenburgs, das an einem idyllischen See liegt und von viel Wald umgeben ist. Die Gebiete gehören größtenteils zum Naturpark Stechlin-Ruppiner Land.

Die Überwachungskamera eines der Häuser im Ort hat nun zwei Wölfe dabei gefilmt, wie sie nachts ein parkendes Auto umliefen. Einer der beiden stellte sich zudem auf die Hinterläufe und lugte über das Gartentor.

Nur wenige Stunden später sollen die beiden mutmaßlichen Wölfe laut rbb von einer Anwohnerin gesichtet worden sein. Madleen Gebhard habe die beiden am Markplatz gesehen – am helllichten Tag. „Sie waren unterwegs in Richtung Ortsausgang. Da ist auch noch ein Spielplatz“, sagt sie. Auch an der Schule soll ein paar Tage später ein Tier gesichtet worden sein.

Experten bestätigen Verdacht auf Wölfe

Das am Wohnhaus aufgenommene Video verbreitete sich schnell. Auch zwei Wolfsbeauftragte des Landes Brandenburg sollen sich die Schwarz-Weiß-Aufnahmen angesehen haben. Darunter Eckhard Fuhr vom Ökologischen Jagdverein Brandenburg, der dem rbb bestätigte, dass in dem Video aller Wahrscheinlichkeit nach Wölfe zu sehen seien.

Die Tiere würden sich demnach artgerecht verhalten. Zudem sei einmal der charakteristische schwarze Schwanzfleck zu sehen gewesen, was sie als Wölfe und nicht als unbekannte Hunde ausweise.

Nach Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz für das Monitoring-Jahr 2023/24 lebten in Brandenburg 58 Wolfsfamilien, gefolgt von Niedersachsen (48 Wolfsfamilien) und Sachsen (37). Damit hat das Land laut Agrar-Sekretär Gregor Beyer (parteilos) die weltweit höchste Dichte an Wölfen. Er gehe von etwa 2000 Tieren aus.

Wölfe sind für den Menschen normalerweise nicht gefährlich. Sie sind eher scheu und fliehen, sagt Fuhr im rbb. Unter normalen Umständen greifen sie den Menschen nicht an, können aber in bestimmten Situationen wie alle Wildtiere gefährlich sein, sagte der Experte. Menschen gehöre jedoch nicht zu ihren Beutetieren, das seien eher Rehe oder auch Schafe und Ziegen.

In Flecken Zechlin sollen nun weitere Wildkameras installiert worden sein. Damit solle geprüft werden, ob die Tiere häufiger durch das auch bei Touristen beliebte Dorf ziehen, berichtete der Ortsvorsteher dem rbb: „Dann müssen wir überlegen, was wir dagegen tun.“

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