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Auch Tesla spürt die Chipknappheit und schafft es dennoch, seinen Marktanteil erheblich auszubauen.

© imago images/MiS

US-Autobauer muss E-Ladesäulen umrüsten: „Supercharger“ von Tesla in Berlin entsprechen nicht deutschem Recht

Wirkliche Konsequenzen drohen dem US-Autohersteller von Elon Musk bislang nicht. Das Unternehmen muss aber einen Umrüstungsplan vorlegen.

Stand:

Mehr als die Hälfte der Ladestellen für E-Autos des Autobauers Tesla in Berlin entsprechen nicht dem deutschen Recht. Tesla muss sie deshalb umrüsten. Das antwortete die Senatsverwaltung für Wirtschaft auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten Kristian Ronneburg. Betroffen sind 32 DC-Schnellladesäulen der Firma von Elon Musk an zwei „Supercharger“-Standorten in Berlin. Diese entsprechen nicht dem deutschen Eichrecht, weil sie unzureichend mit Stromzählern ausgestattet sind.

Die beiden betroffenen Standorte sind auf dem EUREF-Campus und am Schöneberger Ufer in Kreuzberg. Bei Kontrollen des Landesamtes für Mess- und Eichwesen (LME) seien keine Hinweise auf die geforderten Abrechnungssysteme gefunden worden. Die Kontrollen wurden seit Ende 2021 durchgeführt.

Staatssekretär Tino Schopf (SPD) erklärte, die Verwender „nicht eichkonformer Ladesäulen“ müssten sich selbst anzeigen und einen Umrüstungsplan vorlegen. Mögliche weitere Folgen für ein Unternehmen würden je nach Einzelfall und in „Einklang mit den Zielen des Verbraucherschutzes, den Zielen des Aufbaus der Ladeinfrastruktur in Deutschland sowie den Zielen eines fairen Wettbewerbes“ beschlossen.

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Seit Monaten sei man dazu in „intensiven Gesprächen“ mit dem US-Autobauer. „Tesla hat dem LME einen entsprechenden Umrüstplan vorgelegt“, schreibt Schopf. Dieser wurde nun alle drei Monate vom Eichamt überprüft.

Kristian Ronneburg, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Abgeordnetenhaus, sagte dem Tagesspiegel dazu: „Angesichts des strengen Eichrechts in Deutschland ist der Umstand, dass Tesla illegale Ladesäulen weiter betreiben darf, ein Hohn. Noch nicht einmal Bußgelder werden in Erwägung gezogen und man überwacht nun den Umrüstungsprozess der Ladesäulen, ohne einen konkreten Zeitraum zu benennen.“ Die Verbraucher müssten sich drauf verlassen können, sagte Ronneburg, dass die an den Ladesäulen geladene Strommenge mit geeichten Zählern berechnet werde.

24 weitere Ladestellen von Tesla in Berlin, sogenannte „Wall Connectors“, wurden vom Landeseichamt nicht beanstandet. Sie sind zum Beispiel an Restaurants oder Hotels angebracht. Das Laden dort ist kostenfrei für die Kundinnen und Kunden der jeweiligen Geschäfte, die Ladestellen werden „nicht im geschäftlichen Verkehr“ verwendet.

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