Verdacht auf politischen Hintergrund: Brandanschlag bei ThyssenPlastic in Tempelhof

In Tempelhof sind in der Nacht zu Montag auf dem Gelände des Logistikzentrums „ThyssenPlastic“ mehrere Feuer gelegt worden. Ein Passant bemerkte den Brand und informierte die Feuerwehr. Die Polizei geht aktuell von Brandstiftung mit einem politischen Hintergrund aus. Die „B.Z.“ berichtete zuerst.

Laut Polizei soll ein Zeuge gegen 4.20 Uhr die Flammen an einem Lastwagen in der Ullsteinstraße bemerkt haben. Vor Ort stellten die alarmierten Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr zwei brennende Lastwagen fest. Ein Laster soll vollständig ausgebrannt sein, beim zweiten wurde das Fahrerhaus beschädigt. Ein weiterer Lkw, der unweit der anderen geparkt war, soll durch die Hitzeentwicklung ebenfalls leicht beschädigt worden sein.

Auch Metallgitterboxen mit verschiedenen Plastikerzeugnissen, die vor dem Gebäude gelagert wurden, sollen gebrannt haben. Dadurch sollen die Fenster am Gebäude zu Schaden gekommen sein. Personen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.

Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis 7 Uhr in der Früh an. Die Ullsteinstaße war zwischen der Volkmarstraße und der Colditzstraße gesperrt. Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz übernommen.

Derzeit könne ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden, teilte die Sprecherin der Berliner Polizei, Beate Ostertag, dem Tagesspiegel auf Anfrage mit. Laut „B.Z.“ sollen Ermittler des Landeskriminalamts am Nachmittag auf dem Gelände Spuren gesichert und nach Fingerabdrücken gesucht haben.

„ThyssenPlastic“ ist eine Tochterfirma des Stahlkonzerns ThyssenKrupp. Das internationale Logistikunternehmen hält an verschiedenen Standorten Kunststofferzeugnisse auf Lager, größtenteils für Industrie und Handwerk. Der Mutterkonzern ThyssenKrupp ist Deutschlands größter Stahlerzeuger. Er besitzt zudem die „Tochterfirma ThyssenKrupp Marine Systems GmbH“, die in der Rüstungssparte vor allem im Marine-Bereich und im Schiffsbau aktiv ist.