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Warnstreik am Montag: Berliner Flughafen verliert mindestens 1,5 Millionen Euro
Der Streik am Flughafen BER hat finanzielle Konsequenzen für den Airport: Tageseinnahmen von mindestens 1,5 Millionen Euro fehlen. Hinzu kommen weitere Einbußen.
Stand:
Durch die Verdi-Warnstreiks am Montag entgehen dem Berliner Flughafen BER Tageseinnahmen von mindestens 1,5 Millionen Euro. Das erfuhr der Tagesspiegel-Newsletter „Checkpoint“ am Sonntag exklusiv von Axel Schmidt, dem Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB). Noch nicht eingerechnet sind die finanziellen Einbußen der Gastronomie- und Handelsunternehmen im Flughafen, an deren Einnahmen die FBB beteiligt wird.
Weil die Gewerkschaft im Rahmen bundesweiter Tarifverhandlungen zum Ausstand aufgerufen hat, werden laut Verdi-Mitteilung zwischen 3.30 Uhr und 23.59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste ihre Arbeit niederlegen. Alle 492 am BER geplanten An- und Abflüge am Montag sind deshalb gestrichen worden.
Warnstreik: 69.000 Passagiere am BER betroffen
Betroffen sind laut Schmidt bis zu 69.000 Passagiere. Ausnahmen gelten lediglich für Regierungsflüge, medizinische Flüge und Notlandungen. Am Sonnabend teilte Verdi mit, dass sich auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbereiche den Streiks anschließen sollen. Es geht um zwei verschiedene Tarifkonflikte.
Von den Warnstreiks in beiden Tarifkonflikten sind folgende Flughäfen betroffen: Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart und München. An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur Beschäftigte des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen.
Der Flugverkehr wird in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen kommen: Nach einer Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen allein im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes voraussichtlich mehr als 3400 Flüge aus, rund 510.000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten.
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit. Aus Sicht der Arbeitgeber im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zeigen die angekündigten Warnstreiks „die Maßlosigkeit seitens der Gewerkschaften“. (mit dpa)
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