
© dpa/Marijan Murat
Kurioser Rückzieher nach Warnung: Berliner Polizei hielt amtliche Wahlbenachrichtigung für „täuschend echte“ Fälschung
Mit gefälschten Wahlbenachrichtigungen würden Betrüger an Geld kommen wollen, warnte die Berliner Polizei und veröffentlichte Fotos. Doch die „täuschend echten“ Schreiben waren wirklich echt, wie sich nun herausstellt.
Stand:
Die Berliner Polizei hat eine Warnung vor gefälschten Wahlbenachrichtigungen zurückgezogen, die zunächst am Freitagabend veröffentlicht wurde. „Eine Prüfung des angezeigten Wahlschreibens hat keine Fälschungsmerkmale ergeben, auch nicht beim QR-Code“, teilte die Polizei in einem Beitrag auf X mit.
Kurios ist, dass die Polizei in ihrem ursprünglichen X-Beitrag vom Freitagabend, in dem vor den angeblichen Fälschungen gewarnt wurde, auch Fotos der Schreiben zeigte. Wie es dazu kommen konnte, dass echte Wahlbenachrichtigungen nicht als solche erkannt wurden, konnte ein Polizeisprecher am Samstag nicht erklären.
Es habe einen Anfangsverdacht eines Betrugsfalls gegeben, sagte der Sprecher. Daraufhin habe es eine präventive Warnung gegeben, die jedoch zurückgezogen wurde, nachdem sich der Betrugsverdacht nicht erhärtet hatte.
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Die Polizei hatte am Freitag mitgeteilt, die angeblich gefälschten Wahlbenachrichtigungen würden „täuschend echt“ wirken. Empfängerinnen und Empfänger würden per QR-Code auf der Rückseite dazu aufgefordert, Kontoinformationen preiszugeben, mit denen Betrüger dann Geld vom Konto erhielten. „Bitte schauen Sie sich Ihre Wahlbenachrichtigung und auch die Webseite hinter dem QR-Code für die Briefwahl genau an. Zahlungsinformationen werden dort nicht abgefragt“, schrieb die Polizei.
Der eingebettete QR-Code auf den Schreiben führe angeblich auf eine Fakeseite, schrieb die Polizei. Auf dieser würden Wählerinnen und Wähler aufgefordert, persönliche Daten und schließlich auch Kontodaten einzugeben. „Spätestens hier können Sie sicher sein, dass ein Betrugsversuch vorliegt“, schrieb die Polizei. Ob die Polizei nicht selber den QR-Code und die angebliche Fakeseite überprüft habe, konnte der Polizeisprecher am Samstag nicht sagen.
Die richtigen Wahlbenachrichtigungen werden in Berlin seit dem 14. Januar zugestellt. Laut Landeswahlleiter Stephan Bröchler sollen Wahlberechtigte spätestens am 2. Februar ihre Benachrichtigung bekommen haben.
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