
© Anna Thewalt
Wo Berlin wachsen will: Senat besucht Entwicklungsgebiet an der Alten Schäferei in Pankow
Es soll ein Vorzeigeobjekt im Wohnungsbau werden, klimaneutral, mit wenigen Autos. Doch es muss noch viel passieren, damit der Bau 2028 beginnen kann.
Stand:
Vorbei an einer Pferdekoppel, immer weiter auf einem betonierten Weg, der kaum merklich zur Wiese wird: Dort, wo am Dienstag auf dem platten Land für den Senat ein paar Schaubilder, ein Zelt und sogar ein Mikrofon aufgebaut wurden, soll in den nächsten Jahren die Lösung für Berlins Wohnungsknappheit entstehen.
Zumindest ein Teil davon. Etwa 2000 neue Wohnungen planen Senat und Bezirk auf dem Gebiet der Alten Schäferei/Schönerlinder Straße.
„Das Projekt ist ein gutes Beispiel an Teamwork, das wir gern auch an anderer Stelle realisieren würden“, sagt Bausenator Christian Gaebler (SPD). Senat und Bezirk planen hier gemeinsam mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft und dem Immobilienkonzern Treucon Gruppe.
Auf einer 28,5 Hektar großen Fläche, die vorher landwirtschaftlich genutzt wurde, soll neuer Wohnraum für Berlinerinnen und Berliner entstehen, klimaneutral, und mit möglichst wenig Autos. Diese sollen außerhalb des Viertels geparkt werden. Und nicht nur das: Auch zwei Kindertagesstätten für insgesamt 265 Kinder sowie eine Gemeinschaftsschule für etwa 1200 Kinder sind geplant.

© Anna Thewalt
Thomas Doll von der Treucon-Gruppe appelliert hier an die Verantwortlichen: Um wie geplant 2028 mit dem ersten Bauabschnitt zu beginnen, brauche es zunächst Sicherheit über den Schulbau, sagt er. An der Stelle verweist Pankows Schulstadtrat Jörn Pasternack (CDU) wiederum darauf, wie wichtig die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sei. Denn nach dem Stand aktueller Planungen dürfte die Schule auch von Kindern und Jugendlichen besucht werden, die von weiter weg kommen. Zwei neue S-Bahnhöfe sind daher in der Nähe des neuen Stadtquartiers geplant. Laut Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) ist man dazu im guten Austausch – konkreter wird sie nicht.
Zum Auftakt des Pankow-Besuchs hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bei einem Pressestatement am Campus Berlin-Buch das Versprechen abgegeben, bei neu entstehenden Wohnungen auch das große Ganze im Blick zu behalten: „Ja zu neuen Wohnungen, aber ja auch zu einer wachsenden Infrastruktur“, sagte er. Es sei unstrittig, dass es Neubau brauche, aber die Menschen hätten die Sorge, dass die soziale Infrastruktur – also Schulen, Kindertagesstätten oder etwa Jugendclubs – nicht mitwachsen. Um genau das zu gewährleisten, will der Bezirk mit dem Bezirk eine Gemeinschaftsinitiative aufsetzen. Eine solche Initiative könne helfen, den Ausbau der sozialen Angebote voranzutreiben, sagte Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne).
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: