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Der Hines-Turm ist vom Büro des US-Architekten Frank Gehry entworfen worden.

© promo

Streit zwischen BVG und Investor beigelegt: Wohnturm am Alexanderplatz kann gebaut werden

Der U-Bahn-Tunnel unter dem geplanten Hines-Turm kann gesichert werden. Bezahlen soll das der Investor.

Die letzte große Hürde zum Bau des Hines-Hochhauses hinterm Saturn am Alexanderplatz ist offenbar aus dem Weg geräumt. Der BVG-Aufsichtsrat hat „zugestimmt, dass wir eine nachbarschaftliche Vereinbarung abschließen können“, sagte BVG-Sprecherin Petra Nelken.

Das sei ein wichtiger Schritt. Nun müsse die technische Aufsichtsbehörde des Senats zustimmen. „Das ist eine hervorragende Entscheidung und ein ganz wichtiger Meilenstein zur Realisierung unseres Bauvorhabens“, sagte Hines-Geschäftsführer Christoph Reschke. „Die miteinander gefundene Lösung garantiert der BVG gutachterlich die geforderte Sicherheit für ihre Anlagen.“

Seit Jahren verhandeln BVG und Investor Hines über das Vorhaben. Im Untergrund verläuft ein U-Bahn-Tunnel, der durch die Last des 150 Meter hohen Turms in Bewegung geraten könnte. Noch im April 2018 hatte BVG-Chefin Sigrid Nikutta in einem Schreiben an Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) auf die Gefahren durch den Bau hingewiesen.

Würde der Tunnel durch die Last des Gebäudes Schaden nehmen, könnte Grundwasser in das Tunnelsystem der BVG eindringen und große Bereiche des Netzes lahmlegen. Etliche Gutachten wurden eingeholt, von beiden Seiten. Nach Angaben der BVG haben sich die Gutachter inzwischen auf eine technische Lösung verständigt. Außerdem soll vereinbart werden, dass der BVG keine Kosten entstehen.

Die Gutachter schlagen nach Informationen des Tagesspiegels vor, in den vorhandenen Tunnel einen zweiten Tunnel zu bauen, der von der Baulast nicht betroffen ist.

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Für die BVG hat diese Lösung den Vorteil, dass sie einen nagelneuen Tunnel für die U5 bekommt. Allerdings wäre der Verkehr während der Bauarbeiten beeinträchtigt. Wann die beginnen können, ist noch völlig offen. Erst muss ein neuer Bebauungsplan her, die Arbeiten dafür waren wegen des U-Bahn-Problems unterbrochen.

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Der Hines-Turm soll ein Hotel und 300 Wohnungen beherbergen. Das Unternehmen wirbt damit, den ersten Berliner Wohnturm neuen Typs zu bauen, also mitten in der Stadt und für eine zahlungskräftige Käuferschicht.

Durch die Probleme mit dem U-Bahn-Tunnel hat sich das Projekt aber um mehrere Jahre verzögert. Inzwischen haben andere Unternehmen die Nase vorn: Der Umbau des Steglitzer Kreisels durch die Gröhner- Gruppe ist längst unterwegs. Und das russische Unternehmen Monarch steht in den Startlöchern für den Neubau eines Wohnturms am Einkaufszentrum Alexa.

Baubeginn am Alexa sollte nach einer Vereinbarung mit dem Senat eigentlich schon am 1. August sein, doch nach Informationen des RBB verzögert sich der erste Spatenstich auf Ende Oktober. In dem Monarch-Turm sollen 377 Wohnungen entstehen.

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