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Legende zu Lebzeiten.  Hier eine Aufnahme aus der  Doku „Diane von Fürstenberg“ bei Disney+.

© Disney+

Diane von Fürstenberg bei Zalando: Das Erbe einer Mode-Ikone

In New York baute sie ihr Imperium auf, machte auch als Feministin Furore. Um ihr Archiv zu sichern, gab sie nun eine exklusive Partnerschaft bekannt.

Stand:

Diane von Fürstenberg war bereits in den 70er Jahren eine Ikone in der New Yorker Fashion-Szene. Sie erfand das passende Gewand zum damals aufblühenden Feminismus. Das Wickelkleid aus weichem, fließendem Jersey-Stoff, schnell an- und auch wieder ausgezogen, gehört bis heute zu jeder Kollektion.

Dass sie ausgerechnet in der neuen Veranstaltungs-Location Reethaus in Rummelsburg einer Auswahl geladener Gäste Einblicke in ihr Leben gewährt, mag überraschend sein, hat aber einen guten Grund. Gefeiert wird ihre künftig exklusive Partnerschaft mit Zalando. Das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen hat 50 Millionen Kunden in 25 europäischen Märkten.

„In meinem Alter möchte man alles regeln“, sagt die 78-Jährige. „Meine Mode ist wie ein Kind für mich.“ Lange hat sie darüber nachgedacht, wie sie ihr Lebenswerk, zu dem auch ein umfassendes Archiv gehört, in gute Hände geben könnte. So wurde die Idee dieser Partnerschaft geboren.

Meine Mode ist wie ein Kind für mich.

Diane von Fürstenberg

Eine kleine Ausstellung zeigt Erinnerungsstücke aus ihrem Leben. Auf einem Schreibtisch liegt ein Brief der früheren Vogue-Chefin Diana Vreeland, die eine für ihren Beruf fast untypische Begeisterung für das Wickelkleid offenbart.

Diane von Fürstenberg hat es immer geliebt, eine Frau zu sein – und wollte gleichzeitig Männerleben führen, wollte unabhängig ihre Träume verwirklichen. Das Wickelkleid, das sich vielen Anlässen anpasst, wurde auch zum Symbol der selbstbestimmten Frau, ein Empowerment-Dress.

50
Millionen Kunden zählt Zalando, gegründet 2008 in Berlin

Kleider, in denen man sich gut fühlt, geben Selbstvertrauen. Das war ihr wichtig. Geboren wurde sie 1946 in Brüssel, Tochter einer Auschwitz-Überlebenden. Beim Betriebswirtschaftsstudium in Genf lernte sie ihren späteren Mann kennen, ging mit ihm nach New York, wo sie als Prinzessin auch in der Society Furore machte.

Prall gefülltes Leben. Diane von Fürstenberg vor einer Säule mit Fotoabzügen aus ihrem persönlichen Archiv.

© Elisabeth Binder

Sie tanzte im berühmten Studio 54, zog zwei Kinder groß und baute ihr Modeimperium auf. Zu den mitgebrachten Erinnerungsstücken gehört eine Säule mit Fotoabzügen aus verschiedenen Lebensphasen. Schon früh hat sie berühmte Feministinnen wie Bella Abzug unterstützt, später auch Hillary Clinton in ihrem Wahlkampf.

Großzügigkeit als Investition

Am liebsten wolle sie nun, da sie älter sei, ihre Erfahrungen und Verbindungen nutzen, um allen Frauen zu helfen, die Frauen zu werden, die sie sein wollen, sagt sie in einem moderierten Gespräch. Sie selbst wollte früh schon Verantwortung übernehmen. „Ich habe den amerikanischen Traum gelebt“, sagt sie heute von sich.

Persönliche Erinnerungen. Diane von Fürstenbergs Schreibtisch in einer kleinen Ausstellung für geladene Gäste.

© Elisabeth Binder

Den anwesenden Frauen gibt sie Ratschläge aus ihrem Erfahrungsschatz: „Seid immer ehrlich zu euch selbst.“ Auch, dass man immer Zeit für sich selbst brauche, ist ihr wichtig. Die „power of kindness“, die Kraft der zugewandten Freundlichkeit, habe sie erst später im Leben erkannt.

Ich habe den amerikanischen Traum gelebt.

Diane von Fürstenberg

Sie sei eine Währung, ebenso wie Großzügigkeit eine Investition sei. Wenn man mit jemandem rede, müsse man sich dessen Perspektive vergegenwärtigen, um weiterzukommen. Dass sie immer wieder neu von jungen Leuten entdeckt wird, überrascht sie selbst. 

Ihre Weisheit basiert auf einfachen Einsichten: „Es ist immer das Licht, dass die Dunkelheit vertreibt, also sollten wir das Licht suchen.“ Augenkontakt, Körpersprache und ein Lächeln machen eine Frau schön, ist sie überzeugt. Jede Frau hat nach ihrer Beobachtung viele Facetten, mal Chefin, mal Gastgeberin, dann wieder ganz entspannt.

In letzter Zeit sei sie wiederholt Berlin gewesen, um die Details der Zusammenarbeit zu regeln, erzählt sie. Aber eine andere Reise ist ihr unvergesslich. „Als die Mauer fiel, bin ich gekommen, um mir ein Stück herauszubrechen.“ Das besitzt sie bis heute.

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