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Fünf-Meter-Schleppe und Schwangerschaft: Die spektakulärsten Momente der New Yorker Met Gala
Man kann die Veranstaltung elitär finden, albern oder – in diesen ernsten Zeiten – völlig fehl am Platz. Aber an diesen Bildern kommt trotzdem niemand vorbei. Alle Highlights.
Stand:
Die schlechte Nachricht zuerst: Selbst wenn Sie die rund 60.000 Euro für eine Eintrittskarte übrig hätten – teilnehmen dürften Sie auch dann nicht einfach so. Es gibt nämlich noch eine deutlich größere Hürde als die finanzielle – und die heißt Anna Wintour.
Die „Vogue“-Chefredakteurin und Gastgeberin der berühmten New Yorker Met Gala soll angeblich jeden einzelnen Teilnehmer selbst abnicken – inklusive dessen Outfit. Wer ihrem strengen Blick in diesem Jahr standhalten konnte, sehen Sie hier.
Der Co-Gastgeber: Pharrell Williams

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Das Traumschiff lässt grüßen! Gastgeber und Met-Dauerteilnehmer Pharrell Williams sah ein bisschen so aus wie der junge Sascha Hehn.
Und mag damit den einen oder die andere Beobachterin erstmal enttäuscht haben. Die Outfits des 52-Jährigen gehören immerhin zu den heißersehnten des Abends. Zunächst sieht die Kombi aus weißem Zweireiher und schwarzer Schlaghose ein bisschen konventionell aus.
Warum Modefreaks auf der ganzen Welt dennoch das Herz aufgeht, liegt an der Handwerkskunst. Die Jacke des Sängers und Designers ist über und über mit Perlen bestickt, 15.000 Stück. Über 400 (!!!) Stunden sollen die Näherinnen seines Arbeitgebers Louis Vuitton daran gesessen haben.
Auferstanden aus „The Crow“: Charli XCX

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Eine explodierte Krähe? Nö, Charli XCX.
Die Sängerin trug einen Zweiteiler der belgischen Avantgarde-Designerin Ann Demeulemeester. Schwarz, viele Federn, cooler Blick. Der Rest des Looks? Eher langweilig.
Oder wie der Promi-Lästerer Perez Hilton schrieb: „There was no need for heavy makeup as Charli’s tailoring did all the talking!“, also: Es brauchte gar kein großes Make-up, weil Charlis Outfit für sich allein sprach.
Hohepriester der Mode: Colman Domingo

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In seinem pfauenblauem Umhang des italienischen Modehauses Valentino sieht er nicht nur aus wie der Hohepriester der Mode. Er ist es auch.
Dass Colman Domingo, 55, im Grunde alles tragen kann, ist aktuell schon in der hinreißenden Netflix-Serie „The Four Seasons“ zu beobachten.
Der Schauspieler war dieses Jahr mit seiner Rolle in „Sing Sing“ bei den Oscars nominiert, ging aber leer aus. Anders bei der Met Gala. Dieses Jahr ist er Teil des Gastgeber-Kreises um Anna Wintour.
Neben Domingo und der 75-jährigen Vogue-Chefin moderieren in diesem Jahr Designer und Musiker Pharrell Williams, Rennfahrer Lewis Hamilton, Rapper A$AP Rocky und Basketball-Spieler LeBron James.
Dass es sich hierbei um gleich fünf gut gekleidete Schwarze Männer handelt, ist kein Zufall. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Tailored for you“, also „Maßgeschneidert“. Die dazugehörige Ausstellung im Metropolitan Museum trägt den Namen „Superfine: Tailoring Black Style“ – und dreht sich um die Geschichte des Schwarzen Dandytums seit dem frühen 18. Jahrhundert.
Jedes Jahr gibt es ein neues Thema. Das ist manchmal selbsterklärend („Men in Skirts“) und oft ziemlich kryptisch („Camp“). Es soll die Gäste immer wieder zu kreativen Höchstformen anspornen. Die Idee dazu stammt von der legendären „Vogue“-Chefin Diana Vreeland, die ab 1972 die Organisation der Met Gala übernahm. Seit 1995 ist ihre Nachfolgerin Anna Wintour dabei.
Lady in Pink: Shakira

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Hat Shakira das diesjährige Motto verfehlt?
Die Sängerin lief in einer kaugummirosa Prinzessinnen-Robe des US-Designers Prabal Gurung über die berühmtesten Stufen der Welt. Mit Männermode hatte das wenig zu tun. Mit Schneiderkunst hingegen eine ganze Menge.
Ist aber eigentlich auch egal. Nach der öffentlichen Affäre und Trennung von ihrem Partner, Ex-Fußballer Gerard Piqué, gönnt man der 48-Jährigen eh alles.
Die Enttäuschung des Abends: Zendaya

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Auf einer Skala von eins (langweilig) bis 10 (wow) belegt Zendaya in diesem Jahr wohl eher einen der vorderen Plätze.
Wenn man ehrlich ist, hätte die Schauspielerin („Dune Part Two“, „Challengers“) den weißen Hosenanzug von Louis Vuitton auch bei einem Pferderennen tragen können. Dabei gehört die 28-Jährige zu den Stammgästinnen der Met Gala. Sechsmal war sie schon dabei, vergangenes Jahr sogar als Co-Vorsitzende. Ob Anna Wintour sie nächstes Mal wieder einlädt?
Der rasante Dandy: Lewis Hamilton

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Lewis Hamilton kommt aus dem Ultra-Macho-Kosmos der Formel 1. Trotzdem scheut sich der Modefan nicht vor femininen Elementen in seinen Outfits.
Der britische Rennfahrer liebt zum Beispiel schrilles Pink und trägt jede Menge Diamanten. Zur Met Gala heftete er sich eine Brosche ans Revers des feinen Fracks aus weißer Seide mit Stickereien. Entworfen hat das Teil die britische Designerin Grace Wales Bonner, die schon länger in der Modewelt für ihren afro-atlantischen Look gefeiert wird.
Die Frau mit der Nachricht des Abends: Rihanna

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Es ist das zweite Mal, dass Sängerin Rihanna auf ziemlich spektakuläre Weise öffentlich macht, dass sie ein Kind erwartet.
2023 performte sie locker durch die berühmte Halbzeit-Show des Super Bowls – um am Ende ihren knallroten Jumpsuit zu öffnen und ihren Babybauch in die Kameras zu strecken. Statt praktischem Overall trägt die 37-Jährige dieses Mal ein Kleid im 1920er-Stil des US-Designers Marc Jacobs – und sieht ein bisschen so aus, als hätte man sie auf der Titanic vergessen. Egal, alles Gute zur dritten Schwangerschaft, Riri!
Die Frau mit den vielen Namen: Diana Ross

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Es gibt einen inoffiziellen Titel bei der Met Gala, und zwar für die Schleppe des Abends. Dieses Jahr geht der Preis relativ sicher an Diana Ross.
Nach 22 Jahren kehrte die 81-Jährige auf die blauen Stufen zurück – mit einem ganz besonderen Outfit. Zusammen mit ihrem Sohn Evan Ross und dem nigerianischen Designer Ugo Mozie designte die Sängerin ein weißes Kleid mit Fünf-Meter-Schleppe, auf der die Namen ihrer Kinder und Enkel gestickt sind.
Das ist Maßarbeit: Jenna Ortega

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Auf den ersten Blick sieht es wie eine Rüstung aus, doch dann sieht man, dass die Balmain-Robe von Schauspielerin Jenna Ortega („Beetlejuice“) aus vielen kleinen Metall-Maßstäben besteht.
Ganz so, wie man sie aus der Schneiderkunst kennt. Man kann der 22-Jährigen vielleicht vorwerfen, dass sie bei Make-up und Haaren eher auf Nummer Sicher ging, aber nicht, dass sie das Motto „Maßgeschneidert“ nicht ernst genommen habe.
Die Met Gala wird seit 1948 veranstaltet, um die Kostümsammlung des New Yorker Metropolitan Museum of Art zu finanzieren. Im Jahr 2019 sollen so etwa knapp 17 Millionen Euro zusammen gekommen sein. Wobei wir wieder bei den affenteuren Karten sind. Ein Tisch soll sogar um die rund 310.000 Euro kosten. Etwas günstiger wird es ab dem 10. Mai. Dann öffnet das Museum auch für Normalos seine Türen (und Treppen).
Wer es demnächst mal nach New York schafft: Die Ausstellung läuft noch bis zum 26. Oktober 2025.
Der größte Dandy von allen: Madonna

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Hat mal wer Feuer? Mit ihrem Auftritt beweist Madonna (mal wieder), dass sie eh der größte Dandy von allen ist.
Zum hellen Satin-Anzug des französischen Designers Haider Ackermann trug die 66-Jährige eine dicke Zigarre – die sie auch noch anzündete. Cool paffend posierte die Queen of Pop für die Fotografen – und stahl damit all den anderen Herren im hellen Anzug die Show. Und davon gab es dieses Jahr nun wirklich mehr als genug.
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